Aripiprazol
- Handelsnamen: Abilify etc.
- Kategorie: Atypische Antipsychotika
- Indikationen: Manische Episode (bipolare Störung), Schizophrenie, Zusatztherapie bei
Depressionen (off-label use), Zwangsstörungen (off-label use) - Sexuelle Funktionsstörungen: Nein
- Gewichtsveränderung: Zunahme oder Abnahme (Häufigkeit unbekannt)
- Sehr häufige Nebenwirkungen: Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit.
Brexpiprazol
- Handelsnamen: Rexulti und Rxulti
- Kategorie: Atypische Antipsychotika
- Indikation: Schizophrenie, Zusatztherapie bei Depressionen (off-label use)
- Sexuelle Funktionsstörungen: Nein
- Gewichtsveränderung: Zunahme (häufig)
- Sehr häufige Nebenwirkungen: keine
Lurasidon
- Handelsname: Latuda
- Kategorie: Atypische Antipsychotika
- Indikation: Depressive Episode einer bipolaren Störung, Schizophrenie
- Sexuelle Funktionsstörungen: Nein (gelegentlich)
- Gewichtsveränderung: Zunahme oder Abnahme (beides häufig)
- Sehr häufige Nebenwirkungen: keine
Olanzapin
- Handelsnamen: Zyprexa etc.
- Kategorie: Atypische Antipsychotika
- Indikationen: Manische Episode (bipolare Störung), Schizophrenie, Zusatztherapie bei
Depressionen (off-label use) - Sexuelle Funktionsstörungen: Nein
- Gewichtsveränderung: Zunahme (sehr häufig)
- Sehr häufige Nebenwirkungen: Erhöhter Blut-Plasmaprolaktinspiegel, niedriger Blutdruck, Schläfrigkeit, Gewichtszunahme.
Quetiapin
- Handelsnamen: Seroquel etc.
- Kategorie: Atypische Antipsychotika
- Indikationen: Bipolare manische sowie depressive Episoden, Zusatztherapie bei unipolaren Depressionen, Schizophrenie, Schlafstörungen (off-label use)
- Sexuelle Funktionsstörungen: Nein
- Gewichtsveränderung: Zunahme (sehr häufig) oder Abnahme (gelegentlich)
- Sehr häufige Nebenwirkungen: Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Bewustseinsstörungen, Müdigkeit, Schwindel, Gewichtszunahme, Stoffwechselstörungen, Störung von Bewegungsabläufen, Absetzsymptome.
Sulpirid
- Handelsnamen: Dogmatil, Vertigo etc.
- Kategorie: Atypische Antipsychotika
- Indikationen: Depression (bei unzureichendem Ansprechen auf andere Medikamente), neurotische Zustände, Schizophrenie, schwere Verhaltensstörungen bei Alkoholkonsum oder Geistesschwäche,
Schwindel (peripher-labyrinthär) - Sexuelle Funktionsstörungen: Ja (häufig)
- Gewichtsveränderungen: Zunahme (häufig)
- Sehr häufige Nebenwirkungen: Schläfrigkeit
Antipsychotika
Antipsychotika (Neuroleptika) wurden ursprünglich zur Behandlung von Psychosen entwickelt und werden heute noch mehrheitlich dafür eingesetzt. Des Weiteren haben einige Substanzen dieser Gruppe eine offizielle Zulassung zur Therapie von manischen Zuständen. Die Verwendung bei Depressionen erfolg häufig im off-label use.
Antipsychotika werden nicht nur bei akuten Zuständen sondern auch als Rezidivprophylaxe (Verhinderung eines Rückfalls durch kontinuierliche Einnahme) verwendet.
Gewichtszunahme
Als eines der grössten Probleme einer Neuroleptika-Therapie gilt die potenzielle Gewichtszunahme. Diese kann je nach Medikament sehr massiv ausfallen und ist durch Sport sowie eine gesunde Ernährung nicht vollständig in den Griff zu kriegen.
Malignes neuroleptisches Syndrom (MNS)
Ein MNS ist eine äusserst seltene und potenziell tödliche Nebenwirkung, welche insbesondere zu Beginn (in den ersten 4 Wochen) einer Therapie mit Antipsychotika auftreten kann. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
Abhängigkeit
Antipsychotika machen weder abhängig noch ergibt sich eine Toleranzentwicklung. Ein Missbrauchspotenzial liegt ebenfalls nicht vor, da diese Medikamente keine rauscherzeugende Wirkung besitzen.
Bei manchen Substanzen dieser Gruppe kann es nach längerem Konsum zu Absetzsymptomen kommen. Diese beinhalten vorallem Schlaflosigkeit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Durchfall, Erbrechen, Schwindel und Gereiztheit. Durch eine langsame Dosisreduktion können in der Regel die Symptome reduziert oder teilweise ganz verhindert werden.
Weitere Hinweise
Es ist unmöglich vorherzusagen, welche Person auf welches Medikament anspricht. Sie sind kein Einzelfall, wenn Sie mehrere Medikamente durchprobieren müssen bis eines wirklich hilft. Sprechen Sie Ihren Arzt auf Nutzen und Risiken an und wechseln Sie wenn nötig das Medikament. Im Zentrum steht dabei immer Ihre Gesundheit.