Cariprazin

atypisches Antipsychotikum | Handelsnamen: Reagila

Allgemeine Informationen

Cariprazin wurde erstmals 2015 in Form von Tabletten in den USA zugelassen. Die Zulassung in Europa erfolgte im jahre 2017. Entwickelt wurde das Medikament von ungarischen Pharmaunternehmen Gedeon Richter. In Europa wird es zurzeit vom italientischen Konzern Recordati-Pharma vertrieben.

Cariprazin ist ein atypisches Antipsychotikum, welches zur Phasenprophylaxe und der Akutbehandlung von Manien bei bipolaren Störungen sowie zur Therapie einer Schizophrenie zugelassen ist. Es gilt insbesondere was die Behandlung der Negativsymptomatik bei Schizophrenien betrifft als äusserst wirksam. Ferner wird Cariprazin in gewissen Fällen auch als Zusatzmedikament bei Depressionen eingesetzt. Die Behandlung erfolt jedoch im off-label use. bzw. ohne offizielle Behandlungszulassung.

Der Wirkmechanismus von Cariprazin ist noch nicht abschliessend erforscht. Es wirkt gemäss akutellem Wissensstand als Partialagonist an den D2- und den D3-Rezeptoren (Dopamin) sowie den 5HT-1A-Rezeptoren (Serotonin) wodurch es sich massgeblich von anderen Antipsychotika unterscheidet. Ferner hat es eine antagonistische Wirkung auf andere Subtypen von Serotonin-Rezeptoren (z.B. 5HT-2A und 5HT-2B). Cariprazin wird neben Aripiprazol und Brexpiprazol als Antipsychotikum der 3. Generation bezeichnet.

Vertrieben wird das Medikament unter dem Handelsnamen Reagila. Zurzeit ist das Medikament durch ein Patent geschützt weshalb keine Generika verfügbar sind.

Cariprazin beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen in der Regel nicht. Dennoch sollte zunächst abgewartet werden um erruirren zu können wie jemand auf das Medikament reagiert.  kann die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen einschränken. Da Cariprazin auf das zentrale Nervensystem (ZNS) wirkt, ist beim Konsum von Alkohol Vorsicht geboten. Schwerwiegende Wechselwirkungen sind jedoch nicht bekannt.

Das Medikament führt -im Vergleich zu allen anderen Antipsychotika- seltener zu einer Gewichtszunahme. Auch eine Einschränkungen der Libido ist nicht üblich.

Indikationen
  • Schizophrenie
  • Akuttherapie und Rezidivprophylaxe manischer Episoden einer bipolaren Störung (off-label use)
  • Akuttherapie und Rezidivprophylaxe depressiver Episoden einer bipolaren Störung (off-label use)
  • Zusatztherapie bei Depressionen (off-label use)
Dosierung & Anwendung

Einnahme: 1x täglich Morgens unabhängig der Mahlzeiten.
Die Einnahme muss täglich (also nicht nur bei unmittelbarem Bedarf) erfolgen.

Zieldosis: 1,5-6mg (pro Tag)

Die hier erwähnte Dosierung bezieht sich auf Erwachsene ohne körperliche Einschränkungen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren deren Behandlung ambulant aufgrund einer psychotischen Erkrankung erfolgt. Grundsätzlich muss bei jeder Person die Dosierung individuell von einem Arzt vorgenommen werden. Sie kann somit von den hier erwähnten Angaben abweichen.

Das Medikament wird relativ zügig „eingeschlichen“. Das heisst, dass zu Beginn die niedrigste Dosis verabreicht und diese anschliessend rasch (nach einigen Tagen) schrittweise bis zur Zieldosis gesteigert wird. Bei einem positiven Ansprechen auf das Medikament, sollte die Einnahme auch nach dem Abklingen sämtlicher Symptome für einige Monate weitergeführt werden. Ist eine Rezidivprophylaxe (präventive Verhinderung von Rückfällen) erwünscht, wird die Einnahme langfristig fortgesetzt. Soll das Medikament abgesetzt werden, ist ein abruptes Weglassen der Medikation zu vermeiden bzw. muss die Dosis unter ärztlicher Kontrolle langsam reduziert werden.

Ändern Sie nie die Dosis im Alleingang (weder erhöhen noch reduzieren), auch wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert hat. Halten Sie immer zunächst Rücksprache mit Ihrem Arzt!

Pharmakokinetik

max. Plasmakonzentration: nach 3-8 Stunden

Halbwertszeit: 2-5 Tage

Bioverfügbarkeit: hoch (genauer Wert unbekannt)

Wirkungseintritt: nach 1-14 Tagen täglicher Einnahme

Diese Werte sind als Durchschnittswerte anzusehen. Je nach Alter, Nahrungsaufnahme und der Kombination mit anderen Medikamenten können diese Werte (teilweise stark) variieren.

Nebenwirkungen

Sehr häufig (mehr als 10%): Sitzunruhe, Parkinson ähnliche Symptome.

Häufig (1-10%): Gewichtszunahme, gesteigerter Appetit, verminderter Appetit, Fettstoffwechselstörung, Schlafstörungen, Angstzustände, Sedierung, Schwindel, Bewegungsstörungen, verschwommenes Sehen, Herzrasen, Bluthochdruck, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfungen, erhöhte Leberenzyme, erhöhte Kreatinphosphokinase im Blut, Müdigkeit.

Gelegentlich (0.1-1%): Veränderte Blutwerte (Anämie, Eosinophilie, anormaler Natriumspiegel, erhöhter Glukosespiegel erhöhte Bilirubin-Werte), Diabetes, suizidales Verhalten, Delirium, Depressionen, gesteigerte Libido, sexuelle Funktionsstörungen, Lethargie, Missempfindungen, Störung von Bewegunsabläufen, Augenreizung, erhöhter Innendruck des Auges, Probleme beim Anpassen der Sehschärfe, verminderte Sehschärfe, Erkrankungen des Reizleitungssystem (Herz), verlangsamter Herzschlag, Veränderungen im EKG (Herz), tiefer Blutdruck, Schluckauf, Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre, Juckreiz, Hautausschlag, schmerzhaftes Wasserlassen, häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen, Durst.

Selten (0.01-0.1%): Veränderte Blutwerte (Neutropenie), Überempfindlichkeit des Immunsystems, Veränderte Schildrüsenhormone (Thyreotropin, Hypothyreose), Krampfanfälle, Sprachfindungsstörungen, Erinnerungslücken, Lichtempfindlichkeit, grauer Star, Schluckstörung, Rhabdomyolyse.

Weitere (sehr seltene Nebenwirkungen/Einzelfälle/Häufigkeit unbekannt): Malignes-neuroleptisches-Syndrom (MNS).

Üblicherweise lassen die meisten (nicht alle) unerwünschten Wirkungen mit der Zeit nach oder verschwinden ganz. Bei schwerwiegenden Komplikationen muss jedoch ein Arzt konsultiert werden.

Kontraindikationen & Wechselwirkungen

Fragen Sie, bevor Sie Medikamente einnehmen immer Ihren Arzt oder Apotheker bezüglich Nebenwirkungen, Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und Wechselwirkungen mit anderen (auch frei verkäuflichen) Medikamenten.

 

Nicht einnehmen dürfen Sie Cariprazin:

  • Wenn Sie allergisch gegenüber einem Inhaltsstoff Ihres Cariprazin-Präparates sind.
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen Hepatitis C (Boceprevir oder Telaprevir)
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen bakterielle Infektionen (Clarithromycin, Telithromycin, Erythromycin oder Nafcillin)
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen Tuberkulose (Rifampicin)
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen HIV (Cobicistat, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Efavirenz oder Etravirin)
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen Pilzinfektionen (Itraconazol, Posaconazol, Voriconazol oder Fluconazol)
  • Wenn Sie unter dem Cushing-Syndrom leiden und den Wirkstoff Ketoconazol einnehmen müssen
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen Depressionen (Johanniskraut und Nefazodon)
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen Epilepsie (Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin)
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen Herzerkrankungen (Diltiazem oder Verapamil)
  • Zusammen mit gewissen Stimulanzien (Modafinil)
  • Wenn sie unter Bluthochdruck in der Lunge leiden und Bosentan einnehmen müssen.

 

Bei der Einnahme von Cariprazin ist Vorsicht geboten…

  • Wenn Sie unter Suizidgedanken leiden.
  • Wenn bei Ihnen Symptome wie Fieber, Schwitzen, beschleunigter Atmung, Muskelsteifigkeit und Benommenheit oder Schläfrigkeit auftreten. Dies könnte ein Hinweis auf ein malignes neuroleptisches Syndrom sein.
  • Wenn Sie hormonellen Kontrazeptiva (z.B. Verhütungspille) einnehmen. Deren Wirksamkeit kann abgeschwächt werden. Es muss eine Barrieremethode (z.B. Kondom) angewandt werden.

Diese Liste entspricht den aktuell verfügbaren Informationen, weitere Interaktionen und Kontraindikationen sind allerdings keineswegs auszuschliessen! Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt auf bestehende Erkrankungen und Veränderungen Ihrer Medikation (betrifft auch rezeptfreie Präparate) an, auch wenn auf dieser Liste keine Informationen vermerkt sind.

Überdosierung

 

Die maximal empfohlene Tagesdosis Cariprazin beträgt 6mg, kann jedoch in einzelnen Fällen mit ärztlicher Betreuung überschritten werden. Bei einer Überdosierung sind folgende Symptome möglich:

  • Orthostase-Syndrom
  • Sedierung
  • Malignes neuroleptisches Syndrom

Ein spezifisches Antidot (Gegenmittel) zu Cariprazin ist nicht bekannt. Gegenmassnahmen können nur symptomorientiert erfolgen (Sauerstoffzufuhr, Magenspühlung, Einsatz von Aktivkohle, Überwachung der Herzfunktionen etc.).

Wenden Sie sich bei schweren Überdosierungen bzw. schweren Symptomen an Ihren Arzt oder ggf. an den Notruf.

Die hier erwähnten Angaben beschränken sich einzig auf Aripirazol. Bei Mischkonsum mit anderen Substanzen -selbst wenn diese in der ärztlich verordneten Menge eingenommen wurden- gelten unter Umständen andere Werte.

Schwangerschaft & Stillzeit

Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren. Tierexprimentelle Studien haben gezeigt das eine Behandlung mit Cariprazin während der Schwangerschaft den Fötus schädigen kann. Cariprazin muss foglich mind. 10 Wochen vor der Empfängnis abgesetzt werden.

Bei Neugeborenen, die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft Antipsychotika (einschliesslich Cariprazin) exponiert sind, besteht nach der Geburt die Gefahr von Entzugssymptomen. Diese Symptome beim Neugeborenen können Agitation, ungewöhnlich erhöhten oder verminderten Muskeltonus, Tremor, Schläfrigkeit, Atemnot und Störungen bei der Nahrungsaufnahme/Probleme beim Füttern einschliessen.

Es ist nicht bekannt ob Cariprazin in die menschliche Muttermilch übergeht. Während der Therapie mit Cariprazin sollte nicht gestillt werden.

Cariprazin kann die Wirksamkeit von hormonellen Kontrazeptiva (z.B. Verhütungspillen) herabsetzen. Während einer Behandlung mit Cariprazin muss eine Barrieremethode (z.B. Kondom) angewendet werden.

Des Weitern kann Cariprazin die Fertilität bei Frauen negativ beeinflussen, bei Männern nicht.

Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Die Einnahme muss ärztlich überwacht werden.

Stand der Information: März 2018

Direct Link: Aripiprazol • Brexpiprazol • LurasidonOlanzapin • Quetiapin  • Sulpirid

Cariprazin

atypisches Antipsychotikum | Handelsname: Reagila

Allgemeine Informationen

Cariprazin wurde erstmals 2015 in Form von Tabletten in den USA zugelassen. Die Zulassung in Europa erfolgte im jahre 2017. Entwickelt wurde das Medikament von ungarischen Pharmaunternehmen Gedeon Richter. In Europa wird es zurzeit vom italientischen Konzern Recordati-Pharma vertrieben.

Cariprazin ist ein atypisches Antipsychotikum, welches zur Phasenprophylaxe und der Akutbehandlung von Manien bei bipolaren Störungen sowie zur Therapie einer Schizophrenie zugelassen ist. Es gilt insbesondere was die Behandlung der Negativsymptomatik bei Schizophrenien betrifft als äusserst wirksam. Ferner wird Cariprazin in gewissen Fällen auch als Zusatzmedikament bei Depressionen eingesetzt. Die Behandlung erfolt jedoch im off-label use. bzw. ohne offizielle Behandlungszulassung.

Der Wirkmechanismus von Cariprazin ist noch nicht abschliessend erforscht. Es wirkt gemäss akutellem Wissensstand als Partialagonist an den D2- und den D3-Rezeptoren (Dopamin) sowie den 5HT-1A-Rezeptoren (Serotonin) wodurch es sich massgeblich von anderen Antipsychotika unterscheidet. Ferner hat es eine antagonistische Wirkung auf andere Subtypen von Serotonin-Rezeptoren (z.B. 5HT-2A und 5HT-2B). Cariprazin wird neben Aripiprazol und Brexpiprazol als Antipsychotikum der 3. Generation bezeichnet.

Vertrieben wird das Medikament unter dem Handelsnamen Reagila. Zurzeit ist das Medikament durch ein Patent geschützt weshalb keine Generika verfügbar sind.

Cariprazin beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit oder das Bedienen von Maschinen in der Regel nicht. Dennoch sollte zunächst abgewartet werden um erruirren zu können wie jemand auf das Medikament reagiert.  kann die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen einschränken. Da Cariprazin auf das zentrale Nervensystem (ZNS) wirkt, ist beim Konsum von Alkohol Vorsicht geboten. Schwerwiegende Wechselwirkungen sind jedoch nicht bekannt.

Das Medikament führt -im Vergleich zu allen anderen Antipsychotika- seltener zu einer Gewichtszunahme. Auch eine Einschränkungen der Libido ist nicht üblich.

Indikationen
  • Schizophrenie
  • Akuttherapie und Rezidivprophylaxe manischer Episoden einer bipolaren Störung (off-label use)
  • Akuttherapie und Rezidivprophylaxe depressiver Episoden einer bipolaren Störung (off-label use)
  • Zusatztherapie bei Depressionen (off-label use)
Dosierung & Anwendung

Einnahme: 1x täglich Morgens unabhängig der Mahlzeiten.
Die Einnahme muss täglich (also nicht nur bei unmittelbarem Bedarf) erfolgen.

Zieldosis: 1,5-6mg (pro Tag)

Die hier erwähnte Dosierung bezieht sich auf Erwachsene ohne körperliche Einschränkungen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren deren Behandlung ambulant aufgrund einer psychotischen Erkrankung erfolgt. Grundsätzlich muss bei jeder Person die Dosierung individuell von einem Arzt vorgenommen werden. Sie kann somit von den hier erwähnten Angaben abweichen.

Das Medikament wird relativ zügig «eingeschlichen». Das heisst, dass zu Beginn die niedrigste Dosis verabreichtund die anschliessend rasch (nach einigen Tagen) schrittweise bis zur Zieldosis gesteigert wird. Bei einem positiven Ansprechen auf das Medikament sollte die Einnahme auch nach dem Abklingen sämtlicher Symptome für einige Monate weitergeführt werden. Ist ein Rezidivprophylaxe (vorsorgliche Einnahme zur Verhütung von Rückfällen) erwünscht wird die Medikation langfristig fortgesetzt. Soll das Medikament abgesetzt werden, so ist ein abruptes Weglassen der Medikation zu vermeiden bzw. muss die Dosis unter ärztlicher Kontrolle langsam reduziert werden.

Ändern Sie nie die Dosis im Alleingang (weder erhöhen noch reduzieren), auch wenn sich ihr Gesundheitszustand verändert hat. Halten Sie immer zunächst Rücksprache mit Ihrem Arzt!

Pharmakokinetik

max. Plasmakonzentration: nach 3-8 Stunden

Halbwertszeit: 2-5 Tage

Bioverfügbarkeit: hoch (genauer Wert unbekannt)

Wirkungseintritt: nach 1-14 Tagen täglicher Einnahme

Diese Werte sind als Durchschnittswerte anzusehen. Je nach Alter, Nahrungsaufnahme und der Kombination mit anderen Medikamenten können diese Werte (teilweise stark) variieren.

Nebenwirkungen

Sehr häufig (mehr als 10%):

  • Sitzunruhe
  • Parkinson ähnliche Symptome

Häufig (1-10%):

  • Gewichtszunahme
  • gesteigerter Appetit
  • verminderter Appetit
  • Fettstoffwechselstörung
  • Schlafstörungen
  • Angstzustände
  • Sedierung
  • Schwindel
  • Bewegungsstörungen
  • verschwommenes Sehen
  • Herzrasen
  • Bluthochdruck
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Verstopfungen
  • erhöhte Leberenzyme
  • erhöhte Kreatinphosphokinase im Blut
  • Müdigkeit

Gelegentlich (0.1-1%):

  • Veränderte Blutwerte (Anämie, Eosinophilie, anormaler Natriumspiegel, erhöhter Glukosespiegel erhöhte Bilirubin-Werte)
  • Diabetes
  • suizidales Verhalten
  • Delirium
  • Depressionen
  • gesteigerte Libido
  • sexuelle Funktionsstörungen
  • Lethargie
  • Missempfindungen
  • Störung von Bewegunsabläufen
  • Augenreizung
  • erhöhter Innendruck des Auges
  • Probleme beim Anpassen der Sehschärfe
  • verminderte Sehschärfe
  • Erkrankungen des Reizleitungssystem (Herz)
  • verlangsamter Herzschlag
  • Veränderungen im EKG (Herz)
  • tiefer Blutdruck
  • Schluckauf
  • Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre
  • Juckreiz
  • Hautausschlag
  • schmerzhaftes Wasserlassen
  • häufiges Wasserlassen in kleinen Mengen
  • Durst

Selten (0.01-0.1%):

  • Veränderte Blutwerte (Neutropenie)
  • Überempfindlichkeit des Immunsystems
  • Veränderte Schildrüsenhormone (Thyreotropin, Hypothyreose)
  • Krampfanfälle
  • Sprachfindungsstörungen
  • Erinnerungslücken
  • Lichtempfindlichkeit
  • grauer Star
  • Schluckstörung
  • Rhabdomyolyse

Weitere (sehr seltene Nebenwirkungen/Einzelfälle/Häufigkeit unbekannt):

  • Malignes-neuroleptisches-Syndrom (MNS)

Üblicherweise lassen die meisten (nicht alle) unerwünschten Wirkungen mit der Zeit nach oder verschwinden ganz. Bei schwerwiegenden Komplikationen muss jedoch ein Arzt konsultiert werden.

Kontraindikationen & Wechselwirkungen

Fragen Sie, bevor Sie Medikamente einnehmen immer Ihren Arzt oder Apotheker bezüglich Nebenwirkungen, Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und Wechselwirkungen mit anderen (auch frei verkäuflichen) Medikamenten.

 

Nicht einnehmen dürfen Sie Cariprazin:

  • Wenn Sie allergisch gegenüber einem Inhaltsstoff Ihres Cariprazin-Präparates sind.
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen Hepatitis C (Boceprevir oder Telaprevir)
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen bakterielle Infektionen (Clarithromycin, Telithromycin, Erythromycin oder Nafcillin)
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen Tuberkulose (Rifampicin)
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen HIV (Cobicistat, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir, Saquinavir, Efavirenz oder Etravirin)
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen Pilzinfektionen (Itraconazol, Posaconazol, Voriconazol oder Fluconazol)
  • Wenn Sie unter dem Cushing-Syndrom leiden und den Wirkstoff Ketoconazol einnehmen müssen
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen Depressionen (Johanniskraut und Nefazodon)
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen Epilepsie (Carbamazepin, Phenobarbital oder Phenytoin)
  • Zusammen mit gewissen Arzneimitteln gegen Herzerkrankungen (Diltiazem oder Verapamil)
  • Zusammen mit gewissen Stimulanzien (Modafinil)
  • Wenn sie unter Bluthochdruck in der Lunge leiden und Bosentan einnehmen müssen.

 

Bei der Einnahme von Cariprazin ist Vorsicht geboten…

  • Wenn Sie unter Suizidgedanken leiden.
  • Wenn bei Ihnen Symptome wie Fieber, Schwitzen, beschleunigter Atmung, Muskelsteifigkeit und Benommenheit oder Schläfrigkeit auftreten. Dies könnte ein Hinweis auf ein malignes neuroleptisches Syndrom sein.
  • Wenn Sie hormonellen Kontrazeptiva (z.B. Verhütungspille) einnehmen. Deren Wirksamkeit kann abgeschwächt werden. Es muss eine Barrieremethode (z.B. Kondom) angewandt werden.

Diese Liste entspricht den aktuell verfügbaren Informationen, weitere Interaktionen und Kontraindikationen sind allerdings keineswegs auszuschliessen! Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt auf bestehende Erkrankungen und Veränderungen Ihrer Medikation (betrifft auch rezeptfreie Präparate) an, auch wenn auf dieser Liste keine Informationen vermerkt sind.

Überdosierung

Die maximal empfohlene Tagesdosis Cariprazin beträgt 6mg, kann jedoch in einzelnen Fällen mit ärztlicher Betreuung überschritten werden. Bei einer Überdosierung sind folgende Symptome möglich:

  • Orthostase-Syndrom
  • Sedierung
  • Malignes neuroleptisches Syndrom

Ein spezifisches Antidot (Gegenmittel) zu Cariprazin ist nicht bekannt. Gegenmassnahmen können nur symptomorientiert erfolgen (Sauerstoffzufuhr, Magenspühlung, Einsatz von Aktivkohle, Überwachung der Herzfunktionen etc.).

Wenden Sie sich bei schweren Überdosierungen bzw. schweren Symptomen an Ihren Arzt oder ggf. an den Notruf.

Die hier erwähnten Angaben beschränken sich einzig auf Aripirazol. Bei Mischkonsum mit anderen Substanzen -selbst wenn diese in der ärztlich verordneten Menge eingenommen wurden- gelten unter Umständen andere Werte.

Schwangerschaft & Stillzeit

Es gibt keine hinreichenden Daten zur Anwendung bei Schwangeren. Tierexprimentelle Studien haben gezeigt das eine Behandlung mit Cariprazin während der Schwangerschaft den Fötus schädigen kann. Cariprazin muss foglich mind. 10 Wochen vor der Empfängnis abgesetzt werden.

Bei Neugeborenen, die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft Antipsychotika (einschliesslich Cariprazin) exponiert sind, besteht nach der Geburt die Gefahr von Entzugssymptomen. Diese Symptome beim Neugeborenen können Agitation, ungewöhnlich erhöhten oder verminderten Muskeltonus, Tremor, Schläfrigkeit, Atemnot und Störungen bei der Nahrungsaufnahme/Probleme beim Füttern einschliessen.

Es ist nicht bekannt ob Cariprazin in die menschliche Muttermilch übergeht. Während der Therapie mit Cariprazin sollte nicht gestillt werden.

Cariprazin kann die Wirksamkeit von hormonellen Kontrazeptiva (z.B. Verhütungspillen) herabsetzen. Während einer Behandlung mit Cariprazin muss eine Barrieremethode (z.B. Kondom) angewendet werden.

Des Weitern kann Cariprazin die Fertilität bei Frauen negativ beeinflussen, bei Männern nicht.

Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt. Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Die Einnahme muss ärztlich überwacht werden.

Stand der Information: März 2018