Allgemeine Informationen
Lamotrigin wurde zu Beginn der 1990er Jahre von der Firma GlaxoSmithKline entwickelt und 1993 für den europäischen Markt zugelassen.
Lamotrigin ist ein Phasenprophylaktikum (Mood-Stabilizer) bzw. ein Antiepileptikum mit antidepressiver Wirkung. Es wird vorwiegend unter dem Handelsnamen Lamictal vertrieben. Weitere Namen sind Elmendos, Gerolamic und Lamotribene, auch als Generikum ist es erhältlich. Das Medikament ist zugelassen zur Prophylaxe depressiver Episoden sowie zur Behandlung diverser Formen der Epilepsie. Die Anwendung bei akuten Depressionen als Zusatzmedikament ist ebenfalls häufig, doch besitzt es dafür keine offizielle Zulassung (off-label use). Lamotrigin ist ab 18 Jahren erhältlich.
Lamotrigin kann möglicherweise die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Bezüglich Alkohol sind keine Wechselwirkungen bekannt, dennoch ist Vorsicht geboten. Das Medikament muss langsam aufdosiert werden, da es bei zu schneller Dosiserhöhung selten zu lebensgefährlichen Nebenwirkungen kommen kann.
Es gibt mehrere Hinweise welche darauf hindeuten, dass Lamotrigin in Kombination mit einem SSRI/SNRI bei einer Depersonalisation/Derealisation unterstützend wirken kann. Dafür hat das Medikament jedoch keine offizielle Zulassung.
Das Medikament ist bei Ketamininfusionen und der Behandlung mittels einer Elektrokonvulsionstherapie (EKT) kontraindiziert. Lamotrigin wirkt hemmend auf die NMDA-Rezeptoren (Glutamat) während Ketamin diese stimuliert, zudem ist es ein Antiepileptikum welches den Krampfanfall einer EKT verhindern bzw. abschwächen kann.
Indikationen
- Prophylaxe depressiver Episoden
- Partielle Epilepsie und primär generalisierte tonisch-klonische Anfälle
- Zusatztherapie bei therapieresistenter Depression (off-label use)
- Depersonalisation/Derealisation gemeinsam mit einem SSRI/SNRI (off-label use)
Dosierung & Anwendung
Einnahme: 2x täglich Morgens und Abends unabhängig der Mahlzeiten.
Die Einnahme muss täglich erfolgen (also nicht nur bei unmittelbarem Bedarf).
Zieldosis: 200mg (pro Tag)
Die hier erwähnte Dosierung bezieht sich auf Erwachsene ohne körperliche Einschränkungen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren deren Behandlung ambulant erfolgt. Grundsätzlich muss die Dosis von einem Arzt individuell festgelegt werden. Sie kann somit von den hier erwähnten Angaben abweichen.
Lamotrigin wird sehr langsam „eingeschlichen“. Das heisst, dass zu Beginn die niedrigste Dosis verabreicht und diese anschliessend (nach einigen Tagen/Wochen) schrittweise bis zur Zieldosis gesteigert wird. Eine langsame Steigerung der Dosis ist elementar, da bei zu schneller Aufdosierung gefährliche Nebenwirkungen (Hautreaktionen) entstehen können. Bei einem positiven Ansprechen auf das Medikament, sollte die Einnahme auch nach dem Abklingen sämtlicher Symptome längerfristig weitergeführt werden um Rückfälle präventiv zu verhindern (Phasenprophylaxe). Falls Lamotrigin zu einem späteren Zeitpunkt abgesetzt werden kann, ist ein abruptes Weglassen des Medikaments zu vermeiden bzw. sollte die Dosis unter ärztlicher Kontrolle langsam reduziert werden.
Ändern Sie nie die Dosis im Alleingang (weder erhöhen noch reduzieren), auch wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert hat. Halten Sie immer zunächst Rücksprache mit Ihrem Arzt!
Pharmakokinetik
max. Plasmakonzentration: nach 2-3 Stunden
Halbwertszeit: 24-35 Stunden
Bioverfügbarkeit: ca. 98%
Wirkungseintritt: nach 1-3 Wochen täglicher Einnahme
Diese Werte sind als Durchschnittswerte anzusehen. Je nach Alter, Nahrungsaufnahme und der Kombination mit anderen Medikamenten können diese Werte (teilweise stark) variieren.
Nebenwirkungen
Sehr häufig (mehr als 10%): Schwindel, Kopfschmerzen, Störungen der Bewegungskoordination, Schläfrigkeit, Müdigkeit, Hautausschlag, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Doppelbilder, verschwommenes Sehen.
Häufig (1-10%): Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Schmerzen allgemein, Schlaflosigkeit, Tremor, Nystagmus, Aggressivität, Reizbarkeit, Unruhe.
Gelegentlich (0.1-1%): keine
Selten (0.01-0.1%): Stevens-Johnson-Syndrom, Angioödem, bleibender Haarausfall, Entzündung der Bindehaut, Hirnhautentzündung, Verwirrtheit, Veränderung von Blutwerten (Leukopenie, Thrombocytopenie).
Weitere (sehr seltene Nebenwirkungen/Einzelfälle/Häufigkeit unbekannt): Veränderte Blutwerte (Neutropenie, Anämien, Pancytopenie, Agranulozytose), Schwellung des Lymphknotens, Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems (sehr selten mit Fieber, Gesichtsödem, DIC, mutiplem Organversagen), Tics, Halluzinationen, Albträume, Unsicherheit, Bewegungsstörungen, motorische Störungen, Zunahme der Anfallshäufigkeit (Epilepsie), erhöhte Werte in Leberfunktionstests, Leberfunktionsstörung, Leberversagen, Lyell-Syndrom, Abnahme der Knochendichte, erhöhtes Risiko von Knochenfrakturen, Suizidgedanken, hämophagozytische Lymphohistiozytose, Nierenentzündung.
Menschen mit Depressionen und/oder Angststörungen gehen oft automatisch davon aus, sämtliche und/oder die schwersten Nebenwirkungen zu entfalten. Diese Annahme ist objektiv nicht begründet. Üblicherweise lassen die meisten (nicht alle) unerwünschten Wirkungen mit der Zeit nach oder verschwinden ganz. Bei schwerwiegenden Komplikationen muss jedoch ein Arzt konsultiert werden.
Kontraindikationen & Wechselwirkungen
Fragen Sie, bevor Sie Medikamente einnehmen immer Ihren Arzt oder Apotheker bezüglich Nebenwirkungen, Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und Wechselwirkungen mit anderen (auch frei verkäuflichen) Medikamenten.
Nicht einnehmen dürfen Sie Lamotrigin:
- Wenn Sie allergisch gegenüber einem Inhaltsstoff Ihres Lamotrigin-Präparates sind.
- Wenn Sie unter einer schweren Beeinträchtigung der Nierenfunktion leiden.
- Wenn Sie eine Elektrokonvulsionstherapie (EKT) erhalten (in gewissen Fällen reicht eine Dosisreduktion).
- Wenn Sie eine Ketamininfusion erhalten (in gewissen Fällen reicht eine Anpassung der Dosis).
Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn nach der Einnahme von Lamotrigin…
- Innerhalb der ersten 8 Wochen Hautausschläge auftreten.
Lamotrigin soll mit den folgenden Arzneimitteln nur mit Vorsicht angewendet werden:
- Carbamazepin
- Phenytoin
- Phenobarbital
- Primidon
- Valproat
- Rifampicin
- Empfängnisverhütung («Pille»)
- Gewisse Arzneimittel zur Behandlung von HIV/AIDS
- Paracetamol
- Risperidon
Diese Liste entspricht den aktuell verfügbaren Informationen, weitere Interaktionen und Kontraindikationen sind allerdings keineswegs auszuschliessen! Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt auf bestehende Erkrankungen und Veränderungen Ihrer Medikation (betrifft auch rezeptfreie Präparate) an, auch wenn auf dieser Liste keine Informationen vermerkt sind.
Überdosierung
Die maximal empfohlene Tagesdosis Lamotrigin beträgt 200mg, kann jedoch in einzelnen Fällen mit ärztlicher Betreuung überschritten werden. Bei einer Überdosierung sind folgende Symptome möglich:
- Nystagmus
- Störung der Bewegungskoordination
- Bewusstseintrübung
- Epileptische Anfälle
- Koma
- Herz-Kreislauf-Beschwerden
- etc.
Ein spezifisches Antidot (Gegenmittel) zu Lamotrigin ist nicht bekannt. Gegenmassnahmen können nur symptomorientiert erfolgen (Sauerstoffzufuhr, Magenspühlung, Einsatz von Aktivkohle, Überwachung der Herzfunktionen etc.).
Wenden Sie sich bei schweren Überdosierungen bzw. schweren Symptomen an Ihren Arzt oder ggf. an den Notruf.
Die hier erwähnten Angaben beschränken sich einzig auf Lamotrigin. Bei Mischkonsum mit anderen Substanzen -selbst wenn diese in der ärztlich verordneten Menge eingenommen wurden- gelten unter Umständen andere Werte.
Schwangerschaft & Stillzeit
Lamotrigin soll während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Wenn eine Lamotrigin-Therapie während der Schwangerschaft als notwendig erachtet wird, sollte die niedrigst mögliche therapeutische Dosis verwendet werden.
Allgemein ist das Risiko kongenitaler Fehlbildungen bei Nachkommen von Müttern, die mit Antiepileptika behandelt wurden, im Vergleich mit der zu erwartenden Häufigkeit in der Allgemeinbevölkerung (ca. 3%) um den Faktor 2-3 erhöht. Die in diesem Zusammenhang am häufigsten berichteten Fehlbildungen sind Lippenspalten, kardiovaskuläre Fehlbildungen und Neuralrohrdefekte.
Lamotrigin tritt in sehr variablen Konzentrationen in die Muttermilch über, wobei beim Säugling Lamotriginspiegel von ca. 50% der Serumkonzentration der Mutter erreicht werden können. Bei einigen gestillten Kindern können daher pharmakologisch wirksame Serumkonzentrationen auftreten. Ist eine Behandlung mit Lamotrigin erforderlich, soll abgestillt werden.
Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Die Einnahme muss ärztlich überwacht werden.
Stand der Information: Mai 2018
Direct Links: Carbamazepin • Lithium • Valproinsäure

Allgemeine Informationen
Lamotrigin wurde zu Beginn der 1990er Jahre von der Firma GlaxoSmithKline entwickelt und 1993 für den europäischen Markt zugelassen.
Lamotrigin ist ein Phasenprophylaktikum (Mood-Stabilizer) bzw. ein Antiepileptikum mit antidepressiver Wirkung. Es wird vorwiegend unter dem Handelsnamen Lamictal vertrieben. Weitere Namen sind Elmendos, Gerolamic und Lamotribene, auch als Generikum ist es erhältlich. Das Medikament ist zugelassen zur Prophylaxe depressiver Episoden sowie zur Behandlung diverser Formen der Epilepsie. Die Anwendung bei akuten Depressionen als Zusatzmedikament ist ebenfalls häufig, doch besitzt es dafür keine offizielle Zulassung (off-label use). Lamotrigin ist ab 18 Jahren erhältlich.
Lamotrigin kann möglicherweise die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Bezüglich Alkohol sind keine Wechselwirkungen bekannt, dennoch ist Vorsicht geboten. Das Medikament muss langsam aufdosiert werden, da es bei zu schneller Dosiserhöhung selten zu lebensgefährlichen Nebenwirkungen kommen kann.
Es gibt mehrere Hinweise welche darauf hindeuten, dass Lamotrigin in Kombination mit einem SSRI/SNRI bei einer Depersonalisation/Derealisation unterstützend wirken kann. Dafür hat das Medikament jedoch keine offizielle Zulassung.
Das Medikament ist bei Ketamininfusionen und der Behandlung mittels einer Elektrokonvulsionstherapie (EKT) kontraindiziert. Lamotrigin wirkt hemmend auf die NMDA-Rezeptoren (Glutamat) während Ketamin diese stimuliert, zudem ist es ein Antiepileptikum welches den Krampfanfall einer EKT verhindern bzw. abschwächen kann.
Indikationen
- Prophylaxe depressiver Episoden
- Epilepsie
- Zusatztherapie bei therapieresistenter Depression (off-label use)
- Depersonalisation/Derealisation gemeinsam mit einem SSRI/SNRI (off-label use)
Dosierung & Anwendung
Einnahme: 2x täglich Morgens und Abends.
Die Einnahme muss täglich erfolgen.
Zieldosis: 200mg (pro Tag)
Die hier erwähnte Dosierung bezieht sich auf Erwachsene ohne körperliche Einschränkungen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren deren Behandlung ambulant erfolgt. Grundsätzlich muss die Dosis von einem Arzt individuell festgelegt werden. Sie kann somit von den hier erwähnten Angaben abweichen.
Lamotrigin wird sehr langsam „eingeschlichen“. Das heisst, dass zu Beginn die niedrigste Dosis verabreicht und diese anschliessend (nach einigen Tagen/Wochen) schrittweise bis zur Zieldosis gesteigert wird. Eine langsame Steigerung der Dosis ist elementar, da bei zu schneller Aufdosierung gefährliche Nebenwirkungen (Hautreaktionen) entstehen können. Bei einem positiven Ansprechen auf das Medikament, sollte die Einnahme auch nach dem Abklingen sämtlicher Symptome längerfristig weitergeführt werden um Rückfälle präventiv zu verhindern (Phasenprophylaxe). Falls Lamotrigin zu einem späteren Zeitpunkt abgesetzt werden kann, ist ein abruptes Weglassen des Medikaments zu vermeiden bzw. sollte die Dosis unter ärztlicher Kontrolle langsam reduziert werden.
Ändern Sie nie die Dosis im Alleingang (weder erhöhen noch reduzieren), auch wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert hat. Halten Sie immer zunächst Rücksprache mit Ihrem Arzt!
Pharmakokinetik
max. Plasmakonzentration: 2-3 Stunden
Halbwertszeit: 24-35 Stunden
Bioverfügbarkeit: 98%
Wirkungseintritt: 1-3 Wochen
Diese Werte sind als Durchschnittswerte anzusehen. Je nach Alter, Nahrungsaufnahme und der Kombination mit anderen Medikamenten können diese Werte (teilweise stark) variieren.
Nebenwirkungen
Sehr häufig (mehr als 10%):
- Schwindel
- Kopfschmerzen
- Störungen der Bewegungskoordination
- Schläfrigkeit
- Müdigkeit
- Hautausschlag
- Übelkeit
- Erbrechen
- Durchfall
- Doppelbilder
- Verschwommenes Sehen
Häufig (1-10%):
- Rückenschmerzen
- Gelenkschmerzen
- Schmerzen allgemein
- Schlaflosigkeit
- Zittern (Tremor)
- Nystagmus
- Aggressivität
- Reizbarkeit
- Unruhe
Gelegentlich (0.1-1%):
- keine
Selten (0.01-0.1%):
- Stevens-Johnson-Syndrom
- Angioödem
- Bleibender Haarausfall
- Entzündung der Bindehaut
- Hirnhautentzündung
- Verwirrtheit
- Veränderung von Blutwerten (Leukopenie, Thrombocytopenie)
Weitere (sehr seltene Nebenwirkungen / Einzelfälle / Häufigkeit unbekannt):
- Veränderte Blutwerte (Neutropenie, Anämien, Pancytopenie, Agranulozytose)
- Schwellung des Lymphknotens
- Überempfindlichkeitsreaktionen des Immunsystems (sehr selten mit Fieber, Gesichtsödem, DIC, mutiplem Organversagen)
- Tics
- Halluzinationen
- Albträume
- Unsicherheit
- Bewegungsstörungen
- Motorische Störungen
- Zunahme der Anfallshäufigkeit (Epilepsie)
- Erhöhte Werte in Leberfunktionstests
- Leberfunktionsstörung
- Leberversagen
- Lyell-Syndrom
- Abnahme der Knochendichte
- Erhöhtes Risiko von Knochenfrakturen
- Suizidgedanken
- Hämophagozytische
- Lymphohistiozytose
- Nierenentzündung
Menschen mit Depressionen und/oder Angststörungen gehen oft automatisch davon aus, sämtliche und/oder die schwersten Nebenwirkungen zu entfalten. Diese Annahme ist objektiv nicht begründet. Üblicherweise lassen die meisten (nicht alle) unerwünschten Wirkungen mit der Zeit nach oder verschwinden ganz. Bei schwerwiegenden Komplikationen muss jedoch ein Arzt konsultiert werden.
Kontraindikationen & Wechselwirkungen
Fragen Sie, bevor Sie Medikamente einnehmen immer Ihren Arzt oder Apotheker bezüglich Nebenwirkungen, Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und Wechselwirkungen mit anderen (auch frei verkäuflichen) Medikamenten.
Nicht einnehmen dürfen Sie Lamotrigin:
- Wenn Sie allergisch gegenüber einem Inhaltsstoff Ihres Lamotrigin-Präparates sind.
- Wenn Sie unter einer schweren Beeinträchtigung der Nierenfunktion leiden.
- Wenn Sie eine Elektrokonvulsionstherapie (EKT) erhalten (in gewissen Fällen reicht eine Dosisreduktion).
- Wenn Sie eine Ketamininfusion erhalten (in gewissen Fällen reicht eine Anpassung der Dosis).
Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn nach der Einnahme von Lamotrigin…
- Innerhalb der ersten 8 Wochen Hautausschläge auftreten.
Lamotrigin soll mit den folgenden Arzneimitteln nur mit Vorsicht angewendet werden:
- Carbamazepin
- Phenytoin
- Phenobarbital
- Primidon
- Valproat
- Rifampicin
- Empfängnisverhütung («Pille»)
- Gewisse Arzneimittel zur Behandlung von HIV/AIDS
- Paracetamol
- Risperidon
Diese Liste entspricht den aktuell verfügbaren Informationen, weitere Interaktionen und Kontraindikationen sind allerdings keineswegs auszuschliessen! Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt auf bestehende Erkrankungen und Veränderungen Ihrer Medikation (betrifft auch rezeptfreie Präparate) an, auch wenn auf dieser Liste keine Informationen vermerkt sind.
Überdosierung
Die maximal empfohlene Tagesdosis Lamotrigin beträgt 200mg, kann jedoch in einzelnen Fällen mit ärztlicher Betreuung überschritten werden. Bei einer Überdosierung sind folgende Symptome möglich:
- Nystagmus
- Störung der Bewegungskoordination
- Bewusstseintrübung
- Epileptische Anfälle
- Koma
- Herz-Kreislauf-Beschwerden
- etc.
Ein spezifisches Antidot (Gegenmittel) zu Lamotrigin ist nicht bekannt. Gegenmassnahmen können nur symptomorientiert erfolgen (Sauerstoffzufuhr, Magenspühlung, Einsatz von Aktivkohle, Überwachung der Herzfunktionen etc.).
Wenden Sie sich bei schweren Überdosierungen bzw. schweren Symptomen an Ihren Arzt oder ggf. an den Notruf.
Die hier erwähnten Angaben beschränken sich einzig auf Lamotrigin. Bei Mischkonsum mit anderen Substanzen -selbst wenn diese in der ärztlich verordneten Menge eingenommen wurden- gelten unter Umständen andere Werte.
Schwangerschaft & Stillzeit
Lamotrigin soll während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Wenn eine Lamotrigin-Therapie während der Schwangerschaft als notwendig erachtet wird, sollte die niedrigst mögliche therapeutische Dosis verwendet werden.
Allgemein ist das Risiko kongenitaler Fehlbildungen bei Nachkommen von Müttern, die mit Antiepileptika behandelt wurden, im Vergleich mit der zu erwartenden Häufigkeit in der Allgemeinbevölkerung (ca. 3%) um den Faktor 2-3 erhöht. Die in diesem Zusammenhang am häufigsten berichteten Fehlbildungen sind Lippenspalten, kardiovaskuläre Fehlbildungen und Neuralrohrdefekte.
Lamotrigin tritt in sehr variablen Konzentrationen in die Muttermilch über, wobei beim Säugling Lamotriginspiegel von ca. 50% der Serumkonzentration der Mutter erreicht werden können. Bei einigen gestillten Kindern können daher pharmakologisch wirksame Serumkonzentrationen auftreten. Ist eine Behandlung mit Lamotrigin erforderlich, soll abgestillt werden.
Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt. Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Die Einnahme muss ärztlich überwacht werden.
Stand der Information: Mai 2018
Direct Links:
Carbamazepin • Lithium • Valproinsäure