Olanzapin

atypisches Antipsychotikum | Handelsnamen: Zyprexa sowie div. Generika

Allgemeine Informationen

Olanzapin wurde Mitte der 1990er Jahre vom Pharmaunternehmen Eli Lilly in Europa auf den Markt gebracht. Bekannt ist es primär aufgrund seiner potenten Wirkung gegenüber Positivsymptomen bei einer Schizophrenie. Berüchtigt hingegen ist es vor allem aufgrund einer potenziell massiven Gewichtszunahme.

Das Medikament ist ein atypisches Antipsychotikum und wird unter den Handelsnamen Zyprexa und Zypadhera vertrieben, auch als Generikum ist es erhältlich. Zugelassen ist es zur Akutbehandlung und Phasenprophylaxe bei Manie im Zuge einer bipolaren Störung sowie zur Therapie einer Schizophrenie. Die Anwendung im off-label use bei Depressionen kommt vor, ist jedoch seit der Markteinführung von Quetiapin (auch ein atypisches Antipsychotikum) selten.

Die Wirkung von Olanzapin lässt sich auf seinen antagonistischen Effekt an den Dopamin-Rezeptoren (insbesondere D4) zurückführen. Dieser hat zur Folge, dass dem Gehirn weniger des Botenstoffs Dopamin zur zur Verfügung steht. Ein erhöhter Dopaminspiegel wird für psychotische und teilweise auch manische Erkrankungen verantwortlich gemacht.

Olanzapin wirkt in der Regel schlaffördernd und kann u.a. deshalb die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Freigegeben ist das Medikament ab dem 18. Altersjahr. Da Olanzapin dämpfend auf das zentrale Nervensystem (ZNS) wirkt, ist beim Konsum von Alkohol Vorsicht geboten.

Indikationen
  • Akuttherapie und Rezidivprophylaxe bipolarer manischer Episoden
  • Schizophrenie
  • Zusatztherapie bei Depressionen (off-label use)
  • Anorexie (off-label use)
Dosierung & Anwendung

Einnahme: 1x täglich Abends 1-2 Stunden vor dem Schlafengehen unabhängig der Mahlzeiten.
Die Einnahme muss täglich (also nicht nur bei unmittelbarem Bedarf) erfolgen.

Zieldosis: 5-20mg (pro Tag)

Die hier erwähnte Dosierung bezieht sich auf Erwachsene ohne körperliche Einschränkungen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren deren Behandlung ambulant erfolgt. Grundsätzlich muss die Dosis von einem Arzt individuell festgelegt werden. Sie kann somit von den hier erwähnten Angaben abweichen.

Das Medikament wird relativ zügig „eingeschlichen“. Das heisst, dass zu Beginn die niedrigste Dosis verabreicht und diese anschliessend rasch (nach einigen Tagen) schrittweise bis zur Zieldosis gesteigert wird. Bei einem positiven Ansprechen auf das Medikament, sollte die Einnahme auch nach dem Abklingen sämtlicher Symptome für einige Monate weitergeführt werden. Ist eine Rezidivprophylaxe (präventive Verhinderung von Rückfällen) erwünscht, wird die Einnahme langfristig fortgesetzt. Soll das Medikament abgesetzt werden, ist ein abruptes Weglassen der Medikation zu vermeiden bzw. muss die Dosis unter ärztlicher Kontrolle langsam reduziert werden.

Ändern Sie nie die Dosis im Alleingang (weder erhöhen noch reduzieren), auch wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert hat. Halten Sie immer zunächst Rücksprache mit Ihrem Arzt!

Pharmakokinetik

max. Plasmakonzentration: nach 5-8 Stunden

Halbwertszeit: 29-55 Stunden

Bioverfügbarkeit: ca. 87%

Wirkungseintritt: nach 1-4 Tagen täglicher Einnahme (Sedierung bereits nach 1-2 Stunden)

Diese Werte sind als Durchschnittswerte anzusehen. Je nach Alter, Nahrungsaufnahme und der Kombination mit anderen Medikamenten können diese Werte (teilweise stark) variieren.

Nebenwirkungen

Sehr häufig (mehr als 10%): Erhöhter Plasmaprolaktinspiegel (Blutwert), niedriger Blutdruck, Schläfrigkeit, Gewichtszunahme.

Häufig (1-10%): Veränderte Blutwerte (Eosinophilie, Leukopenie, Neutropenie), Erhöhung der alkalischen Phosphatase, hohe Kreatin-Phosphokinase-Werte, hohe Gamma-Glutamyltransferase-Werte, hohe Harnsäure-Werte, Kraftlosigkeit, Ödeme, Müdigkeit, Fieber, Hautausschlag, Gelenkschmerzen, abnormale Leberwerte, Verstopfungen, Mundtrockenheit, Schwindel, motorische Unruhe, Parkinson ähnliche Symptome, Störungen von Bewegungsabläufen, Zunahme des Appetits, erhöhte Glukosespiegel, erhöhte Triglyceridspiegel, erhöhte Cholesterinspiegel, Ausscheidung des Traubenzuckers über den Harn (Glukosurie).

Gelegentlich (0.1-1%): Erhöhung des Gesamtbilirubins, spontanes Wasserlassen (Einnässen), Harnverhalt, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Lichtüberempfindlichkeitsreaktionen der Haut, bleibender Haarausfall, Blähungen, niedrige Herzschlagfrequenz, QTc-Verlängerung, Nasenbluten, epileptische Anfälle, Bewegungsstörungen, unruhige Beine, Gedächtnisverlust, Auftreten oder Verschlechterung eines Diabetes (teilweise inkl. Koma und Ketoacidose), allergische Reaktion (z.B. Reaktionen des Immunsystems, Angioödem, Juckreiz oder Nesselsucht), Stottern. 

Selten (0.01-0.1%): Dauererektion, Rhabdomyolyse, Hepatitis, Bauchspeicheldrüsen-Entzündung, Thromboembolie (inkl. Lungenembolie und tiefe Venenthrombose), Herzrasen, plötzlicher Tod, malignes neuroleptisches Syndrom (MNS), Unterkühlung, Thrombozytopenie (Blutwert).

Weitere (sehr seltene Nebenwirkungen/Einzelfälle/Häufigkeit unbekannt): Absetzsymptome, Gelbsucht, Eosinophilie (Blutwert), DRESS-Syndrom.

Üblicherweise lassen die meisten (nicht alle) unerwünschten Wirkungen mit der Zeit nach oder verschwinden ganz. Bei schwerwiegenden Komplikationen muss jedoch ein Arzt konsultiert werden.

Kontraindikationen & Wechselwirkungen

Fragen Sie, bevor Sie Medikamente einnehmen immer Ihren Arzt oder Apotheker bezüglich Nebenwirkungen, Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und Wechselwirkungen mit anderen (auch frei verkäuflichen) Medikamenten.

 

Nicht einnehmen dürfen Sie Olanzapin:

  • Wenn Sie allergisch gegenüber einem Inhaltsstoff Ihres Olanzapin-Präparates sind.
  • Wenn bei Ihnen früher ein Grüner Star (Engwinkelglaukom) festgestellt wurde.
  • Wenn Sie minderjährig sind.

 

Bei der Einnahme von Olanzapin ist Vorsicht geboten…

  • Wenn Sie stark übergewichtig sind.
  • Wenn Sie Diabetiker/in (Zuckerkrankheit) sind.
  • Wenn Ihre Triglyceriden-Werte (Blutfette) erhöht sind.
  • Wenn Sie einen zu hohen Cholesterinspiegel im Blut aufweisen.
  • Wenn Sie unter Demenz leiden.
  • Wenn Sie an einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung leiden.
  • Wenn Sie an Epilepsie (Anfallserkrankungen) leiden oder früher Krampfanfälle hatten.
  • Wenn Sie unter Herzbeschwerden leiden.
  • Wenn Sie unter Parkinson leiden.
  • Wenn Sie Prostatabeschwerden haben.
  • Wenn bei Ihnen Veränderungen des Blutbildes festgestellt wurden.
  • Wenn Sie einen Schlafanfall hatten.

 

Olanzapin soll mit den folgenden Arzneimitteln nur mit Vorsicht angewendet werden:

  • MAO-Hemmer (Antidepressiva)
  • Einige tri- und tetrazyklische Antidepressiva
  • Fluvoxamin (Antidepressivum/SSRI)
  • Carbamazepin und Valproat (Antiepileptika/mood-stabilizer)
  • Nikotin (inkl. Tabak, Kaugummis etc.)
  • Aktivkohle
  • Dopamin-Agonisten
  • Anticholinergika
  • Andere Neuroleptika
  • Opioide Schmerzmittel
  • Betablocker
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika)

Diese Liste entspricht den aktuell verfügbaren Informationen, weitere Interaktionen und Kontraindikationen sind allerdings keineswegs auszuschliessen! Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt auf bestehende Erkrankungen und Veränderungen Ihrer Medikation (betrifft auch rezeptfreie Präparate) an, auch wenn auf dieser Liste keine Informationen vermerkt sind.

Überdosierung

 

Die maximal empfohlene Tagesdosis Olanzapin beträgt 20mg, kann jedoch in einzelnen Fällen mit ärztlicher Betreuung überschritten werden. Bei einer Überdosierung sind folgende Symptome möglich:

  • Herzrasen
  • Agitiertheit
  • Aggressivität
  • Sprechstörungungen
  • Bewusstseinstrübung
  • Bewegungsstörungen
  • Koma
  • Delirium
  • Epileptische Anfälle
  • Malignes neuroleptisches Syndrom
  • Atemdepression (inkl. Atemstillstand)
  • Aspiration
  • Bluthochdruck
  • Blutdruckabfall
  • Herzrhythmusstörungen
  • etc.

Ein spezifisches Antidot (Gegenmittel) zu Olanzapin ist nicht bekannt. Gegenmassnahmen können nur symptomorientiert erfolgen (Sauerstoffzufuhr, Magenspühlung, Einsatz von Aktivkohle, Überwachung der Herzfunktionen etc.).

Wenden Sie sich bei schweren Überdosierungen bzw. schweren Symptomen an Ihren Arzt oder ggf. an den Notruf.

Die hier erwähnten Angaben beschränken sich einzig auf Olanzapin. Bei Mischkonsum mit anderen Substanzen -selbst wenn diese in der ärztlich verordneten Menge eingenommen wurden- gelten unter Umständen andere Werte.

Schwangerschaft & Stillzeit

Es liegen keine ausreichenden und kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen vor. Da die Erfahrung bei Menschen begrenzt ist, darf Olanzapin in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies absolut erforderlich ist.

Bei Neugeborenen, die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft Antipsychotika (einschliesslich Olanzapin) exponiert sind, besteht nach der Geburt die Gefahr von Entzugssymptomen. Diese Symptome beim Neugeborenen können Agitation, ungewöhnlich erhöhten oder verminderten Muskeltonus, Tremor, Schläfrigkeit, Atemnot und Störungen bei der Nahrungsaufnahme/Probleme beim Füttern einschliessen.

In einer Studie mit stillenden Frauen wurde Olanzapin in der Muttermilch ausgeschieden. Ist eine Behandlung mit Olanzapin in der Stillzeit zwingend erforderlich muss abgestillt werden.

Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Die Einnahme muss ärztlich überwacht werden.

Stand der Information: Oktober 2018

Direct Links: Aripiprazol • Brexpiprazol • Lurasidon Quetiapin Sulpirid

Olanzapin

atypisches Antipsychotikum | Handelsnamen: Zyprexa sowie div. Generika

Allgemeine Informationen

Olanzapin wurde Mitte der 1990er Jahre vom Pharmaunternehmen Eli Lilly in Europa auf den Markt gebracht. Bekannt ist es primär aufgrund seiner potenten Wirkung gegenüber Positivsymptomen im Zuge einer Schizophrenie. Berüchtigt hingegen ist es vor allem aufgrund einer potenziell massiven Gewichtszunahme.

Das Medikament ist ein atypisches Antipsychotikum und wird unter den Handelsnamen Zyprexa und Zypadhera vertrieben, auch als Generikum ist es erhältlich. Zugelassen ist es zur Akutbehandlung und Phasenprophylaxe bei Manie im Zuge einer bipolaren Störung sowie zur Therapie einer Schizophrenie. Die Anwendung im off-label use bei Depressionen kommt vor, ist jedoch seit der Markteinführung von Quetiapin (auch ein atypisches Antipsychotikum) selten.

Die Wirkung von Olanzapin lässt sich auf seinen antagonistischen Effekt an den Dopamin-Rezeptoren (insbesondere D4) zurückführen. Dieser hat zur Folge, dass dem Gehirn weniger des Botenstoffs Dopamin zur zur Verfügung steht. Ein erhöhter Dopaminspiegel wird für psychotische und teilweise auch manische Erkrankungen verantwortlich gemacht.

Olanzapin wirkt in der Regel schlaffördernd und kann u.a. deshalb die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigen. Freigegeben ist das Medikament ab dem 18. Altersjahr. Da Olanzapin dämpfend auf das zentrale Nervensystem (ZNS) wirkt, ist beim Konsum von Alkohol Vorsicht geboten.

Indikationen
  • Akuttherapie und Rezidivprophylaxe bipolarer manischer Episoden
  • Schizophrenie
  • Zusatztherapie bei Depressionen (off-label use)
  • Anorexie (off-label use)
Dosierung & Anwendung

Einnahme: 1x täglich Abends.
Die Einnahme muss täglich erfolgen.

Zieldosis: 5-20mg (pro Tag)

Die hier erwähnte Dosierung bezieht sich auf Erwachsene ohne körperliche Einschränkungen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren deren Behandlung ambulant erfolgt. Grundsätzlich muss die Dosis von einem Arzt individuell festgelegt werden. Sie kann somit von den hier erwähnten Angaben abweichen.

Das Medikament wird relativ zügig „eingeschlichen“. Das heisst, dass zu Beginn die niedrigste Dosis verabreicht und diese anschliessend rasch (nach einigen Tagen) schrittweise bis zur Zieldosis gesteigert wird. Bei einem positiven Ansprechen auf das Medikament, sollte die Einnahme auch nach dem Abklingen sämtlicher Symptome für einige Monate weitergeführt werden. Ist eine Rezidivprophylaxe (präventive Verhinderung von Rückfällen) erwünscht, wird die Einnahme langfristig fortgesetzt. Soll das Medikament abgesetzt werden, ist ein abruptes Weglassen der Medikation zu vermeiden bzw. muss die Dosis unter ärztlicher Kontrolle langsam reduziert werden.

Ändern Sie nie die Dosis im Alleingang (weder erhöhen noch reduzieren), auch wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert hat. Halten Sie immer zunächst Rücksprache mit Ihrem Arzt!

Pharmakokinetik

max. Plasmakonzentration: 5-8 Stunden

Halbwertszeit: 29-55 Stunden

Bioverfügbarkeit: 87%

Wirkungseintritt: 1-4 Tage (Sedierung 1-2 Stunden)

Diese Werte sind als Durchschnittswerte anzusehen. Je nach Alter, Nahrungsaufnahme und der Kombination mit anderen Medikamenten können diese Werte (teilweise stark) variieren.

Nebenwirkungen

Sehr häufig (mehr als 10%):

  • Erhöhter Plasmaprolaktinspiegel (Blutwert)
  • Niedriger Blutdruck
  • Schläfrigkeit
  • Gewichtszunahme

Häufig (1-10%):

  • Veränderte Blutwerte (Eosinophilie, Leukopenie, Neutropenie)
  • Erhöhung der alkalischen Phosphatase
  • Hohe Kreatin-Phosphokinase-Werte
  • Hohe Gamma-Glutamyltransferase-Werte
  • Hohe Harnsäure-Werte
  • Kraftlosigkeit
  • Ödeme
  • Müdigkeit
  • Fieber
  • Hautausschlag
  • Gelenkschmerzen
  • Abnormale Leberwerte
  • Verstopfungen
  • Mundtrockenheit
  • Schwindel
  • Motorische Unruhe
  • Parkinson ähnliche Symptome
  • Störungen von Bewegungsabläufen
  • Zunahme des Appetits
  • Erhöhter Glukosespiegel
  • Erhöhter Triglyceridspiegel
  • Erhöhter Cholesterinspiegel
  • Ausscheidung des Traubenzuckers über den Harn (Glukosurie)

Gelegentlich (0.1-1%):

  • Erhöhung des Gesamtbilirubins
  • Spontanes Wasserlassen (Einnässen)
  • Harnverhalt
  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen
  • Lichtüberempfindlichkeitsreaktionen der Haut
  • Bleibender Haarausfall
  • Blähungen
  • Niedrige Herzschlagfrequenz
  • QTc-Verlängerung
  • Nasenbluten
  • Epileptische Anfälle
  • Bewegungsstörungen
  • Unruhige Beine
  • Gedächtnisverlust
  • Auftreten oder Verschlechterung eines Diabetes (teilweise inkl. Koma und Ketoacidose)
  • Allergische Reaktion (z.B. Reaktionen des Immunsystems, Angioödem, Juckreiz oder Nesselsucht)
  • Stottern

Selten (0.01-0.1%):

  • Dauererektion
  • Rhabdomyolyse
  • Hepatitis
  • Bauchspeicheldrüsen-Entzündung
  • Thromboembolie (inkl. Lungenembolie und tiefe Venenthrombose)
  • Herzrasen
  • Plötzlicher Tod
  • Malignes neuroleptisches Syndrom (MNS)
  • Unterkühlung
  • Thrombozytopenie (Blutwert)

Weitere (sehr seltene Nebenwirkungen / Einzelfälle / Häufigkeit unbekannt):

  • Absetzsymptome
  • Gelbsucht
  • Eosinophilie (Blutwert)
  • DRESS-Syndrom

Üblicherweise lassen die meisten (nicht alle) unerwünschten Wirkungen mit der Zeit nach oder verschwinden ganz. Bei schwerwiegenden Komplikationen muss jedoch ein Arzt konsultiert werden.

Kontraindikationen & Wechselwirkungen

Fragen Sie, bevor Sie Medikamente einnehmen immer Ihren Arzt oder Apotheker bezüglich Nebenwirkungen, Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und Wechselwirkungen mit anderen (auch frei verkäuflichen) Medikamenten.

 

Nicht einnehmen dürfen Sie Olanzapin:

  • Wenn Sie allergisch gegenüber einem Inhaltsstoff Ihres Olanzapin-Präparates sind.
  • Wenn bei Ihnen früher ein Grüner Star (Engwinkelglaukom) festgestellt wurde.
  • Wenn Sie minderjährig sind.

 

Bei der Einnahme von Olanzapin ist Vorsicht geboten…

  • Wenn Sie stark übergewichtig sind.
  • Wenn Sie Diabetiker/in (Zuckerkrankheit) sind.
  • Wenn Ihre Triglyceriden-Werte (Blutfette) erhöht sind.
  • Wenn Sie einen zu hohen Cholesterinspiegel im Blut aufweisen.
  • Wenn Sie unter Demenz leiden.
  • Wenn Sie an einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung leiden.
  • Wenn Sie an Epilepsie (Anfallserkrankungen) leiden oder früher Krampfanfälle hatten.
  • Wenn Sie unter Herzbeschwerden leiden.
  • Wenn Sie unter Parkinson leiden.
  • Wenn Sie Prostatabeschwerden haben.
  • Wenn bei Ihnen Veränderungen des Blutbildes festgestellt wurden.
  • Wenn Sie einen Schlafanfall hatten.

 

Olanzapin soll mit den folgenden Arzneimitteln nur mit Vorsicht angewendet werden:

  • MAO-Hemmer (Antidepressiva)
  • Einige tri- und tetrazyklische Antidepressiva
  • Fluvoxamin (Antidepressivum/SSRI)
  • Carbamazepin und Valproat (Antiepileptika/mood-stabilizer)
  • Nikotin (inkl. Tabak, Kaugummis etc.)
  • Aktivkohle
  • Dopamin-Agonisten
  • Anticholinergika
  • Andere Neuroleptika
  • Opioide Schmerzmittel
  • Betablocker
  • Arzneimittel zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Antiarrhythmika)

Diese Liste entspricht den aktuell verfügbaren Informationen, weitere Interaktionen und Kontraindikationen sind allerdings keineswegs auszuschliessen! Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt auf bestehende Erkrankungen und Veränderungen Ihrer Medikation (betrifft auch rezeptfreie Präparate) an, auch wenn auf dieser Liste keine Informationen vermerkt sind.

Überdosierung

 

Die maximal empfohlene Tagesdosis Olanzapin beträgt 20mg, kann jedoch in einzelnen Fällen mit ärztlicher Betreuung überschritten werden. Bei einer Überdosierung sind folgende Symptome möglich:

  • Herzrasen
  • Agitiertheit
  • Aggressivität
  • Sprechstörungungen
  • Bewusstseinstrübung
  • Bewegungsstörungen
  • Koma
  • Delirium
  • Epileptische Anfälle
  • Malignes neuroleptisches Syndrom
  • Atemdepression (inkl. Atemstillstand)
  • Aspiration
  • Bluthochdruck
  • Blutdruckabfall
  • Herzrhythmusstörungen
  • etc.

Ein spezifisches Antidot (Gegenmittel) zu Olanzapin ist nicht bekannt. Gegenmassnahmen können nur symptomorientiert erfolgen (Sauerstoffzufuhr, Magenspühlung, Einsatz von Aktivkohle, Überwachung der Herzfunktionen etc.).

Wenden Sie sich bei schweren Überdosierungen bzw. schweren Symptomen an Ihren Arzt oder ggf. an den Notruf.

Die hier erwähnten Angaben beschränken sich einzig auf Olanzapin. Bei Mischkonsum mit anderen Substanzen -selbst wenn diese in der ärztlich verordneten Menge eingenommen wurden- gelten unter Umständen andere Werte.

Schwangerschaft & Stillzeit

Es liegen keine ausreichenden und kontrollierten Studien bei schwangeren Frauen vor. Da die Erfahrung bei Menschen begrenzt ist, darf Olanzapin in der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn dies absolut erforderlich ist.

Bei Neugeborenen, die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft Antipsychotika (einschliesslich Olanzapin) exponiert sind, besteht nach der Geburt die Gefahr von Entzugssymptomen. Diese Symptome beim Neugeborenen können Agitation, ungewöhnlich erhöhten oder verminderten Muskeltonus, Tremor, Schläfrigkeit, Atemnot und Störungen bei der Nahrungsaufnahme/Probleme beim Füttern einschliessen.

In einer Studie mit stillenden Frauen wurde Olanzapin in der Muttermilch ausgeschieden. Ist eine Behandlung mit Olanzapin in der Stillzeit zwingend erforderlich muss abgestillt werden.

Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt. Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Die Einnahme muss ärztlich überwacht werden.

Stand der Information: Oktober 2018

Direct Links:

Aripiprazol • Brexpiprazol • Lurasidon • Quetiapin Sulpirid