Pregabalin

Anxiolytika (Antiepileptika) | Handelsnamen: Lyrica sowie div. Generika

Allgemeine Informationen

Pregabalin wurde im Jahre 2004 als Antiepileptikum von der Firma Pfizer für den europäischen Markt zugelassen. Die anxiolytische (angstlösende) Wirkung wurde relativ rasch erkannt und die Indikation (Zulassung) nach den erforderlichen Studien erweitert.

Pregabalin ist ein Anxiolytika bzw. ein Antiepileptikum mit angstlösender Wirkung. Es ist ab dem 18. Altersjahr zur Behandlung einer generalisierten Angststörung, neurophatischer Schmerzen und als Zusatzmedikation bei Epilepsie zugelassen. Die Anwendung im off-label use bei weiteren Angststörungen ist nicht selten. Die Substanz wird vor allem dann eingesetzt, wenn mit Medikamenten erster Wahl (wie z.B. Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI/SNRI) kein Behandlungserfolg erzielt wurde.

Pregabalin wird unter dem Handelsnamen Lyrica vertrieben. Generika sind erhältlich. Bezüglich der Fahrtüchtigkeit und dem Bedienen von Maschinen kann Pregabalin dies negativ beeinflussen. Im Bezug auf Alkohol sind keine Wechselwirkungen bekannt, es gibt jedoch Berichte, dass das Medikament die Wirkung von Alkohol verstärken kann.

Pregabalin hat neurobiologisch betrachtet eine GABA-ähnliche Wirkung (GABA ist jener Botenstoff, welcher für die Beruhigung des Menschen hauptverantwortlich ist). Die Substanz bindet jedoch nicht an die GABA-Rezeptoren selbst, sondern beeinflusst die Calciumkanäle. Dies erklärt das stark verminderte Abhängigkeitspotenzial im Vergleich zu den direkt GABA affinen Wirkstoffen (wie z.B. den Benzodiazepinen).

Eine Abhängigkeitsentwicklung ist allerdings nicht vollkommen ausgeschlossen. Gemäss aktuellen Erkenntnissen besitzt Pregabalin für eine Minderheit der Konsumenten ein psychisches sowie körperliches Abhängigkeitspotenzial. Insbesondere (aber nicht ausschliesslich) sind Personen gefährdet, welche bereits Suchterfahrungen haben bzw. hatten. Die Entzugssymptome äussern sich primär durch Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Grippesymptome, Nervosität, Depressionen, Angstzustände, Schmerzen, Schwitzen und Benommenheit.

Pregabalin besitzt keinerlei Verwandtschaft zu den üblichen angstlösenden Antidepressiva bzw. weist einen komplett anderen Wirkmechanismus auf. Trotzdem besitzt es kein günstigeres Nebenwirkungsprofil als letztere.

Indikationen
  • Generalisierte Angststörung
  • Zusatztherapie bei partieller Epilepsie
  • Neuropathische Schmerzen
Dosierung & Anwendung

Einnahme: 2-3x täglich während oder nach den Mahlzeiten.
Ist ein konstanter Spiegel erwünscht, muss die Einnahme täglich erfolgen.

Zieldosis: 150-600mg (pro Tag)

Die hier erwähnte Dosierung bezieht sich auf Erwachsene ohne körperliche Einschränkungen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren deren Behandlung ambulant erfolgt. Grundsätzlich muss die Dosis von einem Arzt individuell festgelegt werden. Sie kann somit von den hier erwähnten Angaben abweichen.

Pregabalin wird langsam „eingeschlichen“. Das heisst, dass zu Beginn die niedrigste Dosis verabreicht und diese anschliessend (nach einigen Tagen/Wochen) schrittweise bis zur Zieldosis gesteigert wird. Bei einem positiven Ansprechen auf das Medikament, sollte die Einnahme einige Monate nach dem Abklingen sämtlicher Symptome weitergeführt werden. Ist anschliessend keine Rezidivprophylaxe (vorsorgliche Einnahme zur Verhütung eines Rückfalls) notwendig, kann das Medikament schrittweise unter ärztlicher Kontrolle wieder abgesetzt werden.

Ändern Sie nie die Dosis im Alleingang (weder erhöhen noch reduzieren), auch wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert hat. Halten Sie immer zunächst Rücksprache mit Ihrem Arzt!

Pharmakokinetik

max. Plasmakonzentration: nach 1 Stunde

Halbwertszeit: 6-7 Stunden

Bioverfügbarkeit: ca. 90%

Wirkungseintritt: nach 2-5 Tage täglicher Einnahme

Diese Werte sind als Durchschnittswerte anzusehen. Je nach Alter, Nahrungsaufnahme und der Kombination mit anderen Medikamenten können diese Werte (teilweise stark) variieren.

Nebenwirkungen

Sehr häufig (mehr als 10%): Benommenheit, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen.

Häufig (1-10%): Entzündung von Nase und Rachen, gesteigerter Appetit, Euphorie, Verwirrung, Reizbarkeit, Depression, Desorientierung, Schlaflosigkeit, sexuelle Funktionsstörungen (inkl. Libidoverlust), Störung der Bewegungskoordination, Koordinationsstörungen allgemein, Zittern (Tremor), Sprechstörungen, Erinnerungslücken, Gedächtnisstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Missempfindungen der Haut (Kribbeln, Taubheitsgefühl etc.), herabgesetzte Berührungs- und Drucksensibilität der Haut, Gleichgewichtsstörungen, Müdigkeit, Lethargie, verschwommenes Sehen, Doppelbilder, Schwindel, Erbrechen, Verstopfungen, Blähungen, Blähbauch, Mundtrockenheit, Übelkeit, Durchfall, Muskelkrämpfe, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Schmerzen in den Extremitäten, Muskelzuckungen, Ödeme, Stürze, Gangstörungen, Trunkenheitsgefühl, Gefühlsstörung, Erschöpfung, Gewichtszunahme.

Gelegentlich (0.1-1%): Veränderte Blutwerte (Neutropenie, Hypoglykämie, Hyperglykämie, Alanin-Aminotransferase, Aspartat-Aminotransferase, erniedrigte Thrombozytenzahl, Hypokaliämie), allergische Reaktion des Immunsystems, Appetitlosigkeit, Halluzinationen, Ruhelosigkeit, Agitiertheit, Niedergeschlagenheit, Hypomanie, Stimmungsschwankungen, Unwirklichkeits- und Entfremdungsgefühle (Depersonalisation/Derealisation), abnormale Träume, Wortfindungsstörungen, gesteigerte Libido, Ohnmachtsanfälle, psychomotorische Unruhe, Störung von Bewegungsabläufen, Nystagmus, kognitive Störungen, verringerte Reflexe, Überempfindlichkeit der Nerven, brennendes Gefühl der Nerven, Bewusstseinsverlust, allgemeine Beeinträchtigung des psychischen Zustandes, Tunnelblick, Sehstörungen allgemein, geschwollene Augen, Gesichtsfeldausfälle, verminderte Sehschärfe, Augenschmerzen, Schwachsichtigkeit, Photopsie, Augentrockenheit, verstärkter Tränenfluss, Augenreizungen, Herzrasen, AV-Block ersten Grades, verlangsamter Herzschlag, zu niedriger oder zu hoher Blutdruck, Erröten, Hitzewallungen, kalte Extremitäten, Atemnot, Nasenbluten, Husten, verstopfte Nase, Schnupfen, Schnarchen, Sodbrennen, vermehrter Speichelfluss, herabgesetzte Berührung- und Drucksensibilität Haut im Mundbereich, Hautausschläge, Nesselsucht, Schwitzen, Schwellungen im Gesicht, Juckreiz, Stevens-Johnson-Syndrom, Gelenkschwellungen, Muskelschmerzen, Nackenschmerzen, Muskelversteifungen, spontanes Wasserlassen (Einnässen), schmerzhaftes Wasserlassen, Menstruationsbeschwerden, Engegefühl in der Brust, Schmerzen allgemein, Fieber, Durst, Frösteln, Kraftlosigkeit, Unbehagen allgemein, Kreatininphosphokinase, Gewichtsverlust.

Selten (0.01-0.1%): Angioödem, allergische Reaktionen allgemein, Panikattacken, Enthemmung, Teilnahmslosigkeit (Apathie), Starrezustand, Störungen des Geschmacks- und/oder Geruchssinns, Bewegungsarmut, Sprechstörungen, verwackeltes Sehen, verändertes räumliches Sehen, grosse Pupillen, Schielen, Lichtempfindlichkeit der Augen, Entzündung der Augen, erhöhte Schallempfindlichkeit, Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Engegefühl im Hals, trockene Nase, Lungenödeme, Wasserbauch, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Schluckstörungen, geschwollene Zunge, kalter Schweiss, Rhabdomyolyse, Minderfunktion der Nieren, Nierenversagen, Harnverhalt, Schmerzen in den Brüsten, Ausbleiben der Menstruation, Milchfluss ohne Schwangerschaft/Stillzeit, Brustvergrösserungen, Vergrösserung der Brustdrüsen beim Mann, Blutwertveränderungen (erniedrigte Leukozytenzahl, erhöhte Kreatininwerte).

Weitere (sehr seltene Nebenwirkungen/Einzelfälle/Häufigkeit unbekannt): Abhängigkeit, Toleranzentwicklung, Suizidgedanken.

Menschen mit Depressionen und/oder Angststörungen gehen oft automatisch davon aus, sämtliche und/oder die schwersten Nebenwirkungen zu entfalten. Diese Annahme ist objektiv nicht begründet. Üblicherweise lassen die meisten (nicht alle) unerwünschten Wirkungen mit der Zeit nach oder verschwinden ganz. Bei schwerwiegenden Komplikationen muss jedoch ein Arzt konsultiert werden.

Kontraindikationen & Wechselwirkungen

Fragen Sie, bevor Sie Medikamente einnehmen immer Ihren Arzt oder Apotheker bezüglich Nebenwirkungen, Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und Wechselwirkungen mit anderen (auch frei verkäuflichen) Medikamenten.

 

Nicht einnehmen dürfen Sie Pregabalin:

  • Wenn Sie allergisch gegenüber einem Inhaltsstoff Ihres Pregabalin-Präparates sind.
  • Wenn Sie allergisch auf ähnliche Medikamente (z.B. Gabapentin) reagiert haben.

 

Bei der Einnahme von Pregabalin ist Vorsicht geboten…

  • Wenn bei Ihnen eine Leber- oder Nierenfunktionsstörung festgestellt wurde.
  • Wenn Sie zu Suchterkrankungen neigen, aktuell suchtkrank sind oder es früher einmal waren.
  • Wenn Sie unter Herzbeschwerden leiden.
  • Wenn Sie Diabetiker/in (Zuckerkrankheit) sind.
  • Wenn Sie unter Rückenmarkverletzungen leiden.

 

Pregabalin soll mit den folgenden Arzneimitteln nur mit Vorsicht angewendet werden:

  • Opiaten/Opioiden (Schmerzmittel, Substitutionsmedikamente etc.)
  • Benzodiazepine und Z-Drugs
  • Neuroleptika
  • Barbituriate

Diese Liste entspricht den aktuell verfügbaren Informationen, weitere Interaktionen und Kontraindikationen sind allerdings keineswegs auszuschliessen! Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt auf bestehende Erkrankungen und Veränderungen Ihrer Medikation (betrifft auch rezeptfreie Präparate) an, auch wenn auf dieser Liste keine Informationen vermerkt sind.

 

Überdosierung

 

Die maximal empfohlene Tagesdosis Pregabalin beträgt 600mg (max. 200mg pro Gabe), kann jedoch in einzelnen Fällen mit ärztlicher Betreuung überschritten werden. Bei einer Überdosierung sind folgende Symptome möglich:

  • Depressionen
  • Angstzustände
  • Schläfrigkeit
  • Bewegungsdrang
  • Unruhe
  • Koma
  • Epileptische Anfälle
  • etc.

Ein spezifisches Antidot (Gegenmittel) zu Pregabalin ist nicht bekannt. Gegenmassnahmen können nur symptomorientiert erfolgen (Sauerstoffzufuhr, Magenspühlung, Einsatz von Aktivkohle, Überwachung der Herzfunktionen etc.).

Wenden Sie sich bei schweren Überdosierungen bzw. schweren Symptomen an Ihren Arzt oder ggf. an den Notruf.

Die hier erwähnten Angaben beschränken sich einzig auf Pregabalin. Bei Mischkonsum mit anderen Substanzen -selbst wenn diese in der ärztlich verordneten Menge eingenommen wurden- gelten unter Umständen andere Werte.

Schwangerschaft & Stillzeit

Es liegen keine kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Pregabalin bei schwangeren Frauen vor. Desshalb ist die Einnahme von Pregabalin während der Schwangerschaft nicht zu empfehlen.

Tierexperimentelle Studien weisen auf eine Reproduktionstoxizität hin. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung eine wirksame Kontrazeptionsmethoden (Verhütung) anwenden.

Pregabalin tritt in die Muttermilch über. Die Sicherheit von Pregabalin bei Säuglingen ist nicht bekannt, daher wird empfohlen, während der Behandlung nicht zu stillen.

Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Die Einnahme muss ärztlich überwacht werden.

Stand der Information: Oktober 2016

Pregabalin

Anxiolytika (Antiepileptika) | Handelsnamen: Lyrica sowie div. Generika

Allgemeine Informationen

Pregabalin wurde im Jahre 2004 als Antiepileptikum von der Firma Pfizer für den europäischen Markt zugelassen. Die anxiolytische (angstlösende) Wirkung wurde relativ rasch erkannt und die Indikation (Zulassung) nach den erforderlichen Studien erweitert.

Pregabalin ist ein Anxiolytika bzw. ein Antiepileptikum mit angstlösender Wirkung. Es ist ab dem 18. Altersjahr zur Behandlung einer generalisierten Angststörung, neurophatischer Schmerzen und als Zusatzmedikation bei Epilepsie zugelassen. Die Anwendung im off-label use bei weiteren Angststörungen ist nicht selten. Die Substanz wird vor allem dann eingesetzt, wenn mit Medikamenten erster Wahl (wie z.B. Antidepressiva aus der Gruppe der SSRI/SNRI) kein Behandlungserfolg erzielt wurde.

Pregabalin wird unter dem Handelsnamen Lyrica vertrieben. Generika sind erhältlich. Bezüglich der Fahrtüchtigkeit und dem Bedienen von Maschinen kann Pregabalin dies negativ beeinflussen. Im Bezug auf Alkohol sind keine Wechselwirkungen bekannt, es gibt jedoch Berichte, dass das Medikament die Wirkung von Alkohol verstärken kann.

Pregabalin hat neurobiologisch betrachtet eine GABA-ähnliche Wirkung (GABA ist jener Botenstoff, welcher für die Beruhigung des Menschen hauptverantwortlich ist). Die Substanz bindet jedoch nicht an die GABA-Rezeptoren selbst, sondern beeinflusst die Calciumkanäle. Dies erklärt das stark verminderte Abhängigkeitspotenzial im Vergleich zu den direkt GABA affinen Wirkstoffen (wie z.B. den Benzodiazepinen).

Eine Abhängigkeitsentwicklung ist allerdings nicht vollkommen ausgeschlossen. Gemäss aktuellen Erkenntnissen besitzt Pregabalin für eine Minderheit der Konsumenten ein psychisches sowie körperliches Abhängigkeitspotenzial. Insbesondere (aber nicht ausschliesslich) sind Personen gefährdet, welche bereits Suchterfahrungen haben bzw. hatten. Die Entzugssymptome äussern sich primär durch Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Grippesymptome, Nervosität, Depressionen, Angstzustände, Schmerzen, Schwitzen und Benommenheit.

Pregabalin besitzt keinerlei Verwandtschaft zu den üblichen angstlösenden Antidepressiva bzw. weist einen komplett anderen Wirkmechanismus auf. Trotzdem besitzt es kein günstigeres Nebenwirkungsprofil als letztere.

Indikationen
  • Generalisierte Angststörung
  • Zusatztherapie bei partieller Epilepsie
  • Neuropathische Schmerzen
Dosierung & Anwendung

Einnahme: 2-3x täglich nach den Mahlzeiten.
Die Einnahme muss täglich erfolgen.

Zieldosis: 150-600mg (pro Tag)

Die hier erwähnte Dosierung bezieht sich auf Erwachsene ohne körperliche Einschränkungen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren deren Behandlung ambulant erfolgt. Grundsätzlich muss die Dosis von einem Arzt individuell festgelegt werden. Sie kann somit von den hier erwähnten Angaben abweichen.

Pregabalin wird langsam „eingeschlichen“. Das heisst, dass zu Beginn die niedrigste Dosis verabreicht und diese anschliessend (nach einigen Tagen/Wochen) schrittweise bis zur Zieldosis gesteigert wird. Bei einem positiven Ansprechen auf das Medikament, sollte die Einnahme einige Monate nach dem Abklingen sämtlicher Symptome weitergeführt werden. Ist anschliessend keine Rezidivprophylaxe (vorsorgliche Einnahme zur Verhütung eines Rückfalls) notwendig, kann das Medikament schrittweise unter ärztlicher Kontrolle wieder abgesetzt werden.

Ändern Sie nie die Dosis im Alleingang (weder erhöhen noch reduzieren), auch wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert hat. Halten Sie immer zunächst Rücksprache mit Ihrem Arzt!

Pharmakokinetik

max. Plasmakonzentration: 1 Stunde

Halbwertszeit: 6-7 Stunden

Bioverfügbarkeit: 90%

Wirkungseintritt: 2-5 Tage

Diese Werte sind als Durchschnittswerte anzusehen. Je nach Alter, Nahrungsaufnahme und der Kombination mit anderen Medikamenten können diese Werte (teilweise stark) variieren.

Nebenwirkungen

Sehr häufig (mehr als 10%):

  • Benommenheit
  • Schläfrigkeit
  • Kopfschmerzen

Häufig (1-10%):

  • Entzündung von Nase und Rachen
  • Gesteigerter Appetit
  • Euphorie
  • Verwirrung
  • Reizbarkeit,
  • Depression
  • Desorientierung
  • Schlaflosigkeit
  • Sexuelle Funktionsstörungen (inkl. Libidoverlust)
  • Störung der Bewegungskoordination
  • Koordinationsstörungen allgemein
  • Zittern (Tremor)
  • Sprechstörungen
  • Erinnerungslücken
  • Gedächtnisstörungen
  • Aufmerksamkeitsstörungen
  • Missempfindungen der Haut (Kribbeln, Taubheitsgefühl etc.)
  • Herabgesetzte Berührungs- und Drucksensibilität der Haut
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Müdigkeit
  • Lethargie
  • Verschwommenes Sehen
  • Doppelbilder
  • Schwindel
  • Erbrechen
  • Verstopfungen
  • Blähungen
  • Blähbauch
  • Mundtrockenheit
  • Übelkeit
  • Durchfall
  • Muskelkrämpfe
  • Gelenkschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Schmerzen in den Extremitäten
  • Muskelzuckungen
  • Ödeme
  • Stürze
  • Gangstörungen
  • Trunkenheitsgefühl
  • Gefühlsstörung
  • Erschöpfung
  • Gewichtszunahme

Gelegentlich (0.1-1%):

  • Veränderte Blutwerte (Neutropenie, Hypoglykämie, Hyperglykämie, Alanin-Aminotransferase, Aspartat-Aminotransferase, erniedrigte Thrombozytenzahl, Hypokaliämie)
  • Allergische Reaktion des Immunsystems
  • Appetitlosigkeit
  • Halluzinationen
  • Ruhelosigkeit
  • Agitiertheit
  • Niedergeschlagenheit
  • Hypomanie
  • Stimmungsschwankungen
  • Unwirklichkeits- und Entfremdungsgefühle (Depersonalisation/Derealisation)
  • Abnormale Träume
  • Wortfindungsstörungen
  • Gesteigerte Libido
  • Ohnmachtsanfälle
  • Psychomotorische Unruhe
  • Störung von Bewegungsabläufen
  • Nystagmus
  • Kognitive Störungen
  • Verringerte Reflexe
  • Überempfindlichkeit der Nerven
  • Brennendes Gefühl der Nerven
  • Bewusstseinsverlust
  • Allgemeine Beeinträchtigung des psychischen Zustandes
  • Tunnelblick
  • Sehstörungen allgemein
  • Geschwollene Augen
  • Gesichtsfeldausfälle
  • Verminderte Sehschärfe
  • Augenschmerzen
  • Schwachsichtigkeit
  • Photopsie
  • Augentrockenheit
  • Verstärkter Tränenfluss
  • Augenreizungen
  • Herzrasen
  • AV-Block ersten Grades
  • Verlangsamter Herzschlag,
  • Zu niedriger oder zu hoher Blutdruck
  • Erröten
  • Hitzewallungen
  • Kalte Extremitäten
  • Atemnot
  • Nasenbluten
  • Husten
  • Verstopfte Nase
  • Schnupfen
  • Schnarchen
  • Sodbrennen
  • Vermehrter Speichelfluss
  • Herabgesetzte Berührung- und Drucksensibilität Haut im Mundbereich
  • Hautausschläge
  • Nesselsucht
  • Schwitzen
  • Schwellungen im Gesicht
  • Juckreiz
  • Stevens-Johnson-Syndrom
  • Gelenkschwellungen
  • Muskelschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Muskelversteifungen
  • Spontanes Wasserlassen (Einnässen)
  • Schmerzhaftes Wasserlassen
  • Menstruationsbeschwerden
  •   Engegefühl in der Brust
  • Schmerzen allgemein
  • Fieber
  • Durst
  • Frösteln
  • Kraftlosigkeit
  • Unbehagen allgemein
  • Kreatininphosphokinase
  • Gewichtsverlust

Selten (0.01-0.1%):

  • Angioödem
  • Allergische Reaktionen allgemein
  • Panikattacken
  • Enthemmung
  • Teilnahmslosigkeit (Apathie)
  • Starrezustand
  • Störungen des Geschmacks- und/oder Geruchssinns
  • Bewegungsarmut
  • Sprechstörungen
  • Verwackeltes Sehen
  • Verändertes räumliches Sehen
  • Grosse Pupillen
  • Schielen
  • Lichtempfindlichkeit der Augen
  • Entzündung der Augen
  • Erhöhte Schallempfindlichkeit
  • Herzrhythmusstörungen
  • Herzinsuffizienz
  • Engegefühl im Hals
  • Trockene Nase
  • Lungenödeme
  • Wasserbauch
  • Bauchspeicheldrüsenentzündung
  • Schluckstörungen
  • Geschwollene Zunge
  • Kalter Schweiss
  • Rhabdomyolyse
  • Minderfunktion der Nieren
  • Nierenversagen
  • Harnverhalt
  • Schmerzen in den Brüsten
  • Ausbleiben der Menstruation
  • Milchfluss ohne Schwangerschaft/Stillzeit
  • Brustvergrösserungen
  • Vergrösserung der Brustdrüsen beim Mann
  • Blutwertveränderungen (erniedrigte Leukozytenzahl, erhöhte Kreatininwerte)

Weitere (sehr seltene Nebenwirkungen / Einzelfälle / Häufigkeit unbekannt):

  • Abhängigkeit
  • Toleranzentwicklung
  • Suizidgedanken

Menschen mit Depressionen und/oder Angststörungen gehen oft automatisch davon aus, sämtliche und/oder die schwersten Nebenwirkungen zu entfalten. Diese Annahme ist objektiv nicht begründet. Üblicherweise lassen die meisten (nicht alle) unerwünschten Wirkungen mit der Zeit nach oder verschwinden ganz. Bei schwerwiegenden Komplikationen muss jedoch ein Arzt konsultiert werden.

Kontraindikationen & Wechselwirkungen

Fragen Sie, bevor Sie Medikamente einnehmen immer Ihren Arzt oder Apotheker bezüglich Nebenwirkungen, Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und Wechselwirkungen mit anderen (auch frei verkäuflichen) Medikamenten.

 

Nicht einnehmen dürfen Sie Pregabalin:

  • Wenn Sie allergisch gegenüber einem Inhaltsstoff Ihres Pregabalin-Präparates sind.
  • Wenn Sie allergisch auf ähnliche Medikamente (z.B. Gabapentin) reagiert haben.

 

Bei der Einnahme von Pregabalin ist Vorsicht geboten…

  • Wenn bei Ihnen eine Leber- oder Nierenfunktionsstörung festgestellt wurde.
  • Wenn Sie zu Suchterkrankungen neigen, aktuell suchtkrank sind oder es früher einmal waren.
  • Wenn Sie unter Herzbeschwerden leiden.
  • Wenn Sie Diabetiker/in (Zuckerkrankheit) sind.
  • Wenn Sie unter Rückenmarkverletzungen leiden.

 

Pregabalin soll mit den folgenden Arzneimitteln nur mit Vorsicht angewendet werden:

  • Opiaten/Opioiden (Schmerzmittel, Substitutionsmedikamente etc.)
  • Benzodiazepine und Z-Drugs
  • Neuroleptika
  • Barbituriate

Diese Liste entspricht den aktuell verfügbaren Informationen, weitere Interaktionen und Kontraindikationen sind allerdings keineswegs auszuschliessen! Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt auf bestehende Erkrankungen und Veränderungen Ihrer Medikation (betrifft auch rezeptfreie Präparate) an, auch wenn auf dieser Liste keine Informationen vermerkt sind.

 

Überdosierung

 

Die maximal empfohlene Tagesdosis Pregabalin beträgt 600mg (max. 200mg pro Gabe), kann jedoch in einzelnen Fällen mit ärztlicher Betreuung überschritten werden. Bei einer Überdosierung sind folgende Symptome möglich:

  • Depressionen
  • Angstzustände
  • Schläfrigkeit
  • Bewegungsdrang
  • Unruhe
  • Koma
  • Epileptische Anfälle
  • etc.

Ein spezifisches Antidot (Gegenmittel) zu Pregabalin ist nicht bekannt. Gegenmassnahmen können nur symptomorientiert erfolgen (Sauerstoffzufuhr, Magenspühlung, Einsatz von Aktivkohle, Überwachung der Herzfunktionen etc.).

Wenden Sie sich bei schweren Überdosierungen bzw. schweren Symptomen an Ihren Arzt oder ggf. an den Notruf.

Die hier erwähnten Angaben beschränken sich einzig auf Pregabalin. Bei Mischkonsum mit anderen Substanzen -selbst wenn diese in der ärztlich verordneten Menge eingenommen wurden- gelten unter Umständen andere Werte.

Schwangerschaft & Stillzeit

Es liegen keine kontrollierten klinischen Studien zur Anwendung von Pregabalin bei schwangeren Frauen vor. Desshalb ist die Einnahme von Pregabalin während der Schwangerschaft nicht zu empfehlen.

Tierexperimentelle Studien weisen auf eine Reproduktionstoxizität hin. Frauen im gebärfähigen Alter müssen während der Behandlung eine wirksame Kontrazeptionsmethoden (Verhütung) anwenden.

Pregabalin tritt in die Muttermilch über. Die Sicherheit von Pregabalin bei Säuglingen ist nicht bekannt, daher wird empfohlen, während der Behandlung nicht zu stillen.

Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt. Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Die Einnahme muss ärztlich überwacht werden.

Stand der Information: Oktober 2016