Allgemeine Informationen
Promethazin wurde bereits zu Beginn der 1950er Jahre zugelassen und ist deshalb in seiner Anwendung (Wirksamkeit, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen etc.) gut erforscht. Der Wirkstoff ist in Deutschland in Form von Tabletten und Tropfen erhältlich. In der Schweiz und Österreich wird das Medikament nicht mehr vertrieben.
Promethazin ist ein konventionelles niederpotentes Antipsychotikum, welches primär bei psychiatrischen Unruhe- und Erregungszuständen eingesetzt wird. Eine angstlösende Komponente hat das Medikament jedoch nicht. Ferner wird es auch bei Schlafstörungen, Übelkeit und Erbrechen verwendet. Im Gegensatz zu anderen Antipsychotika wird es kaum bei psychotischen Erkrankungen eingesetzt.
Promethazin verringert primär die Verfügbarkeit des Botenstoffs Histamin im Gehirn, was die stark beruhigende und schlafförderne Wirkung erklärt. Ferner nimmt das Medikament auch Einfluss auf die Acetylcholin-, Serotonin-, Dopamin- und Adrenrezeptoren. Die Wirkung tritt bereits ca. 1 Stunde nach der Einnahme auf.
Vertrieben wird das Medikament unter dem Handelsnamen Atosil und Prothazin, auch Generika sind erhältlich.
Promethazin kann die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen einschränken. Da das Medikament dämpfend auf das zentrale Nervensystem (ZNS) wirkt, ist beim Konsum von Alkohol Vorsicht geboten. Zugelassen ist das Medikament ab dem 2. Altersjahr. Schlafstörungen von Minderjährigen sollten nicht mit Promehtazin behandelt werden.
Indikationen
- Unruhe- und Erregungszustände
- Schlafstörungen
- Übelkeit
- Erbrechen
Dosierung & Anwendung
Einnahme: 1-4x täglich mind. 2 Stunden nach der Mahlzeit.
Die Einnahme kann auch bei Bedarf erfolgen.
Zieldosis: 25-100mg (pro Tag)
Die hier erwähnte Dosierung bezieht sich auf Erwachsene ohne körperliche Einschränkungen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren deren Behandlung ambulant erfolgt. Grundsätzlich muss bei jeder Person die Dosierung individuell von einem Arzt bestimmt werden. Sie kann somit von den hier erwähnten Angaben abweichen.
Das Medikament kann auch bei Bedarf eingenommen werden. In der Regel wird mit der niedrigsten Dosis begonnen und diese im Falle einer unzureichenden Wirksamkeit relativ zügig gesteigert.
Ändern Sie nie die Dosis im Alleingang (weder erhöhen noch reduzieren), auch wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert hat. Halten Sie immer zunächst Rücksprache mit Ihrem Arzt!
Pharmakokinetik
max. Plasmakonzentration: nach 1,5-3 Stunden
Halbwertszeit: 10-14 Stunden
Bioverfügbarkeit: ca. 25%
Wirkungseintritt: nach ca. 1 Stunde
Diese Werte sind als Durchschnittswerte anzusehen. Je nach Alter, Nahrungsaufnahme und der Kombination mit anderen Medikamenten können diese Werte (teilweise stark) variieren.
Nebenwirkungen
Sehr häufig (mehr als 10%): Müdigkeit, Mundtrockenheit, Eindickung von Schleim (inkl. Speichel), Kreislaufprobleme (inkl. Blutdruckabfall).
Häufig (1-10%): keine
Gelegentlich (0.1-1%): keine
Selten (0.01-0.1%): keine
Weitere (sehr seltene Nebenwirkungen/Einzelfälle/Häufigkeit unbekannt): Gefühl einer verstopften Nase, erhöhter Augeninnendruck, Probleme beim Anspassen der Sehschärfe, Schwitzen, Durstgefühl, Gewichtszunahme, Störungen beim Harnlassen, Verstopfungen, sexuelle Funktionsstörungen, Verlängerung des QT-Intervalls im EKG (Herz), Erregungsleitungsstörungen am Herzen, Herzthythmusstörungen, Torsades de Pointes (Herz), Kurzatmigkeit, Leukopenie (Blutwert), Gallenstauung, Fieber, Lichtempfindlichkeit der Haut, allergische Hautreaktionen, Austritt von Muttermilch ohne Schwangerschaft/Stillzeit, Stoffwechselstörungen (Porphyrie), Agranulozytose (Blutwert), Thrombosen, epileptische Anfälle, malignes neuroleptisches Syndrom (MNS), Bewegungsstörungen (inkl. Parkinson ähnliche Symptome), paradoxe Reaktionen (Schlafstörungen, Verwirrtheit, Unruhe, Erregungszustände, Reizbarkeit, Verstimmungen).
Üblicherweise lassen die meisten (nicht alle) unerwünschten Wirkungen mit der Zeit nach oder verschwinden ganz. Bei schwerwiegenden Komplikationen muss jedoch ein Arzt konsultiert werden.
Kontraindikationen & Wechselwirkungen
Fragen Sie, bevor Sie Medikamente einnehmen immer Ihren Arzt oder Apotheker bezüglich Nebenwirkungen, Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und Wechselwirkungen mit anderen (auch frei verkäuflichen) Medikamenten.
Nicht einnehmen dürfen Sie Promethazin:
- Wenn Sie allergisch gegenüber einem Inhaltsstoff Ihres Promethazin-Präparates sind.
- Bei einer akuten Überdosierung mit Alkohol, Schlafmittel, Schmerzmittel und/oder Psychopharmaka.
- Wenn eine schwere Blutzell- und Knochenmarkschädigung besteht.
- Bei einem Kreislaufschock oder Koma.
- Bei Kinder unter 2 Jahren.
Bei der Einnahme von Promethazin ist Vorsicht geboten…
- Wenn eine Leukopenie (Blutwert) vorliegt.
- Wenn Sie unter einer schweren Leber- und/oder Nierenerkrankungen leiden.
- Wenn eine Herzvorschädigung bekannt ist.
- Wenn Sie unter tiefem Blutdruck leiden.
- Wenn bei Ihnen hirnorganische Erkrankungen festgestellt wurden.
- Wenn sie unter Epilepsie leiden oder bereits einmal einen Krampfanfall hatten.
- Wenn Sie unter der Parkinson-Krankheit leiden.
- Wenn bei ihnen ein Glaukom (grüner Star) diagnostiziert wurde.
- Wenn bei Ihnen eine Vereingung des Magenausgangs (Pylorusstenose) festgestellt wurde.
- Wenn sie unter einer vergrösserten Prostata leiden.
- Wenn Sie Probleme beim Wasserlassen haben.
- Wenn Sie schwanger sind oder stillen.
Promethazin soll mit den folgenden Arzneimitteln nur mit Vorsicht angewendet werden:
- Arzneimittel mit zentral dämpfender Wirkung wie Schlaf- und Beruhigungsmittel, Schmerzmittel, andere Psychopharmaka und bestimmte Mittel gegen Allergien.
- Anticholinerge Arzneimittel wie gewisse Antidepressiva oder Atropin.
- MAO-Hemmer (inkl. Moclobemid und Tranylcypromin)
- Epinephrin
- Adrenalin
- Blutdrucksenkende Medikamente
- Gewisse Antiepileptika
- Arzneimittel welche das QT-Intervall im EKG verlängern können
- Gewisse Antibiotika wie beisp. Erythromycin
- Medikamente gegen Malaria
- Kaliumspiegel-absenkende Mittel
- Den Abbau in der Leber hemmende Medikamente
Diese Liste entspricht den aktuell verfügbaren Informationen, weitere Interaktionen und Kontraindikationen sind allerdings keineswegs auszuschliessen! Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt auf bestehende Erkrankungen und Veränderungen Ihrer Medikation (betrifft auch rezeptfreie Präparate) an, auch wenn auf dieser Liste keine Informationen vermerkt sind.
Überdosierung
Die maximal empfohlene Tagesdosis Promethazin beträgt 100mg, kann jedoch bei akuten Symptomen (auf ärztliche Anweisung) kurzfristig bis auf 200mg gesteigert werden. Bei einer Überdosierung (mehr als 200mg) sind folgende Symptome möglich:
- Bewusstseinsstörungen
- Koma
- Atemdepression (inkl. Atemstillstand)
- Angstzustände
- Halluzinationen
- Erregungszustände
- Epileptische Anfälle
- Blutdruckabfall
- Herzrasen
- Herzrhythmusstörungen
- QT-Inervallverlängerungen im EKG
- Torsade de Pointes (Herz)
- Fieber
- Mundtrockenheit
- Grosse Pupillen
- Verstopfungen
- Harnverhalt
- Übersäurerung des Blutes
- Malignes neuroleptisches Syndrom
- etc.
Ein spezifisches Antidot (Gegenmittel) zu Promethazin ist nicht bekannt. Gegenmassnahmen können nur symptomorientiert erfolgen (Sauerstoffzufuhr, Magenspühlung, Einsatz von Aktivkohle, Überwachung der Herzfunktionen etc.).
Wenden Sie sich bei schweren Überdosierungen bzw. schweren Symptomen an Ihren Arzt oder ggf. an den Notruf.
Die hier erwähnten Angaben beschränken sich einzig auf Promethazin. Bei Mischkonsum mit anderen Substanzen -selbst wenn diese in der ärztlich verordneten Menge eingenommen wurden- gelten unter Umständen andere Werte.
Schwangerschaft & Stillzeit
Bisher sind keine Fehlbildungsrisiken bekannt. Promethazin sollte dennoch nicht in der Schwangersschaft eingenommen werden, da das Risiko einer Atemdepression nicht ausgeschlossen werden kann.
Des Weitern besteht bei Neugeborenen die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft Antipsychotika (einschliesslich Promethazin) exponiert waren nach der Geburt die Gefahr von Entzugssymptomen. Diese Symptome beim Neugeborenen können Agitation, ungewöhnlich erhöhten oder verminderten Muskeltonus, Tremor, Schläfrigkeit, Atemnot und Störungen bei der Nahrungsaufnahme/Probleme beim Füttern einschliessen.
Auch in der Stillzeit sollte Promethazin nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden.
Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Die Einnahme muss ärztlich überwacht werden.
Stand der Information: November 2015
Direct Links: Melperon • Pipamperon • Promazin • Prothipendyl

Allgemeine Informationen
Promethazin wurde bereits zu Beginn der 1950er Jahre zugelassen und ist deshalb in seiner Anwendung (Wirksamkeit, Nebenwirkungen, Wechselwirkungen etc.) gut erforscht. Der Wirkstoff ist in Deutschland in Form von Tabletten und Tropfen erhältlich. In der Schweiz und Österreich wird das Medikament nicht mehr vertrieben.
Promethazin ist ein konventionelles niederpotentes Antipsychotikum, welches primär bei psychiatrischen Unruhe- und Erregungszuständen eingesetzt wird. Eine angstlösende Komponente hat das Medikament jedoch nicht. Ferner wird es auch bei Schlafstörungen, Übelkeit und Erbrechen verwendet. Im Gegensatz zu anderen Neuroleptika wird es kaum bei psychotischen Erkrankungen eingesetzt.
Promethazin verringert primär die Verfügbarkeit des Botenstoffs Histamin im Gehirn, was die stark beruhigende und schlafförderne Wirkung erklärt. Ferner nimmt das Medikament auch Einfluss auf die Acetylcholin-, Serotonin-, Dopamin- und Adrenrezeptoren. Die Wirkung tritt bereits ca. 1 Stunde nach der Einnahme auf.
Vertrieben wird das Medikament unter dem Handelsnamen Atosil und Prothazin, auch Generika sind erhältlich.
Promethazin kann die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen einschränken. Da das Medikament dämpfend auf das zentrale Nervensystem (ZNS) wirkt, ist beim Konsum von Alkohol Vorsicht geboten. Zugelassen ist das Medikament ab dem 2. Altersjahr. Schlafstörungen von Minderjährigen sollten nicht mit Promehtazin behandelt werden.
Indikationen
- Unruhe- und Erregungszustände
- Schlafstörungen
- Übelkeit
- Erbrechen
Dosierung & Anwendung
Einnahme: 1-4x täglich mind. 2 Stunden nach der Mahlzeit.
Die Einnahme kann auch bei Bedarf erfolgen.
Zieldosis: 25-100mg (pro Tag)
Die hier erwähnte Dosierung bezieht sich auf Erwachsene ohne körperliche Einschränkungen im Alter zwischen 18 und 65 Jahren deren Behandlung ambulant erfolgt. Grundsätzlich muss bei jeder Person die Dosierung individuell von einem Arzt bestimmt werden. Sie kann somit von den hier erwähnten Angaben abweichen.
Das Medikament kann auch bei Bedarf eingenommen werden. In der Regel wird mit der niedrigsten Dosis begonnen und diese im Falle einer unzureichenen Wirksamkeit relativ zügig gesteigert.
Ändern Sie nie die Dosis im Alleingang (weder erhöhten noch reduzieren), auch wenn sich Ihr Gesundheitszustand verändert hat. Halten Sie immer zunächst Rücksprache mit Ihrem Arzt!
Pharmakokinetik
max. Plasmakonzentration: nach 1,5-3 Stunden
Halbwertszeit: 10-14 Stunden
Bioverfügbarkeit: ca. 25%
Wirkungseintritt: nach ca. 1 Stunde
Diese Werte sind als Durchschnittswerte anzusehen. Je nach Alter, Nahrungsaufnahme und der Kombination mit anderen Medikamenten können diese Werte (teilweise stark) variieren.
Nebenwirkungen
Sehr häufig (mehr als 10%):
- Müdigkeit
- Mundtrockenheit
- Eindickung von Schleim (inkl. Speichel)
- Kreislaufprobleme (inkl. Blutdruckabfall)
Häufig (1-10%):
- keine
Gelegentlich (0.1-1%):
- keine
Selten (0.01-0.1%):
- keine
Weitere (sehr seltene Nebenwirkungen/Einzelfälle/Häufigkeit unbekannt):
- Gefühl einer verstopften Nase
- Erhöhter Augeninnendruck
- Probleme beim Anspassen der Sehschärfe
- Schwitzen
- Durstgefühl
- Gewichtszunahme
- Störungen beim Harnlassen
- Verstopfungen
- Sexuelle Funktionsstörungen
- Verlängerung des QT-Intervalls im EKG (Herz)
- Erregungsleitungsstörungen am Herzen
- Herzthythmusstörungen
- Torsades de Pointes (Herz)
- Kurzatmigkeit
- Leukopenie (Blutwert)
- Gallenstauung
- Fieber
- Lichtempfindlichkeit der Haut
- Allergische Hautreaktionen
- Austritt von Muttermilch ohne Schwangerschaft/Stillzeit
- Stoffwechselstörungen (Porphyrie)
- Agranulozytose (Blutwert)
- Thrombosen
- Epileptische Anfälle
- Malignes neuroleptisches Syndrom (MNS)
- Bewegungsstörungen (inkl. Parkinson ähnliche Symptome)
- Paradoxe Reaktionen (Schlafstörungen, Verwirrtheit, Unruhe, Erregungszustände, Reizbarkeit, Verstimmungen)
Üblicherweise lassen die meisten (nicht alle) unerwünschten Wirkungen mit der Zeit nach oder verschwinden ganz. Bei schwerwiegenden Komplikationen muss jedoch ein Arzt konsultiert werden.
Kontraindikationen & Wechselwirkungen
Fragen Sie, bevor Sie Medikamente einnehmen immer Ihren Arzt oder Apotheker bezüglich Nebenwirkungen, Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und Wechselwirkungen mit anderen (auch frei verkäuflichen) Medikamenten.
Nicht einnehmen dürfen Sie Promethazin:
- Wenn Sie allergisch gegenüber einem Inhaltsstoff Ihres Promethazin-Präparates sind.
- Bei einer akuten Überdosierung mit Alkohol, Schlafmittel, Schmerzmittel und/oder Psychopharmaka.
- Wenn eine schwere Blutzell- und Knochenmarkschädigung besteht.
- Bei einem Kreislaufschock oder Koma.
- Bei Kinder unter 2 Jahren.
Bei der Einnahme von Promethazin ist Vorsicht geboten…
- Wenn eine Leukopenie (Blutwert) vorliegt.
- Wenn Sie unter einer schweren Leber- und/oder Nierenerkrankungen leiden.
- Wenn eine Herzvorschädigung bekannt ist.
- Wenn Sie unter tiefem Blutdruck leiden.
- Wenn bei Ihnen hirnorganische Erkrankungen festgestellt wurden.
- Wenn sie unter Epilepsie leiden oder bereits einmal einen Krampfanfall hatten.
- Wenn Sie unter der Parkinson-Krankheit leiden.
- Wenn bei ihnen ein Glaukom (grüner Star) diagnostiziert wurde.
- Wenn bei Ihnen eine Vereingung des Magenausgangs (Pylorusstenose) festgestellt wurde.
- Wenn sie unter einer vergrösserten Prostata leiden.
- Wenn Sie Probleme beim Wasserlassen haben.
- Wenn Sie schwanger sind oder stillen.
Promethazin soll mit den folgenden Arzneimitteln nur mit Vorsicht angewendet werden:
- Arzneimittel mit zentral dämpfender Wirkung wie Schlaf- und Beruhigungsmittel, Schmerzmittel, andere Psychopharmaka und bestimmte Mittel gegen Allergien.
- Anticholinerge Arzneimittel wie gewisse Antidepressiva oder Atropin.
- MAO-Hemmer (inkl. Moclobemid und Tranylcypromin)
- Epinephrin
- Adrenalin
- Blutdrucksenkende Medikamente
- Gewisse Antiepileptika
- Arzneimittel welche das QT-Intervall im EKG verlängern können
- Gewisse Antibiotika wie beisp. Erythromycin
- Medikamente gegen Malaria
- Kaliumspiegel-absenkende Mittel
- Den Abbau in der Leber hemmende Medikamente
Diese Liste entspricht den aktuell verfügbaren Informationen, weitere Interaktionen und Kontraindikationen sind allerdings keineswegs auszuschliessen! Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt auf bestehende Erkrankungen und Veränderungen Ihrer Medikation (betrifft auch rezeptfreie Präparate) an, auch wenn auf dieser Liste keine Informationen vermerkt sind.
Überdosierung
Die maximal empfohlene Tagesdosis Promethazin beträgt 100mg, kann jedoch bei akuten Symptomen (auf ärztliche Anweisung) kurzfristig bis auf 200mg gesteigert werden. Bei einer Überdosierung (mehr als 200mg) sind folgende Symptome möglich:
- Bewusstseinsstörungen
- Koma
- Atemdepression (inkl. Atemstillstand)
- Angstzustände
- Halluzinationen
- Erregungszustände
- Epileptische Anfälle
- Blutdruckabfall
- Herzrasen
- Herzrhythmusstörungen
- QT-Inervallverlängerungen im EKG
- Torsade de Pointes (Herz)
- Fieber
- Mundtrockenheit
- Grosse Pupillen
- Verstopfungen
- Harnverhalt
- Übersäurerung des Blutes
- Malignes neuroleptisches Syndrom
- etc.
Ein spezifisches Antidot (Gegenmittel) zu Promethazin ist nicht bekannt. Gegenmassnahmen können nur symptomorientiert erfolgen (Sauerstoffzufuhr, Magenspühlung, Einsatz von Aktivkohle, Überwachung der Herzfunktionen etc.).
Wenden Sie sich bei schweren Überdosierungen bzw. schweren Symptomen an Ihren Arzt oder ggf. an den Notruf.
Die hier erwähnten Angaben beschränken sich einzig auf Promethazin. Bei Mischkonsum mit anderen Substanzen -selbst wenn diese in der ärztlich verordneten Menge eingenommen wurden- gelten unter Umständen andere Werte.
Schwangerschaft & Stillzeit
Bisher sind keine Fehlbildungsrisiken bekannt. Promethazin sollte dennoch nicht in der Schwangersschaft eingenommen werden, da das Risiko einer Atemdepression nicht ausgeschlossen werden kann.
Des Weitern besteht bei Neugeborenen die während des dritten Trimenons der Schwangerschaft Antipsychotika (einschliesslich Promethazin) exponiert waren nach der Geburt die Gefahr von Entzugssymptomen. Diese Symptome beim Neugeborenen können Agitation, ungewöhnlich erhöhten oder verminderten Muskeltonus, Tremor, Schläfrigkeit, Atemnot und Störungen bei der Nahrungsaufnahme/Probleme beim Füttern einschliessen.
Auch in der Stillzeit sollte Promethazin nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt eingenommen werden.
Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt. Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Die Einnahme muss ärztlich überwacht werden.
Stand der Information: November 2015
Direct Links:
Melperon • Pipamperon • Promazin • Prothipendyl