Allgemeine Informationen
1919 wurde erstmals Thyroxin (auch bekannt als L-Thyroxin bzw. Levothyroxin) aus getrockneten Schilddrüsenpräparaten isoliert. 1926 fand der Chemiker Charles Robert Harington einen Weg, es zu synthetisieren. Noch im gleichen Jahr wurde die Substanz als Medikament auf den Markt gebracht. Heute wird Thyroxin unter den Markennamen Euthyrox, L-Thyrox, Eferox, Tirosint und vielen weiteren vertrieben.
Thyroxin ist primär zur Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse zugelassen. Allen voran die Schilddrüsenfunktion, jedoch auch als Begleitmedikation bei Schilddrüsenkrebs, Schwellungen der Schilddrüse etc. Die Behandlung von Depressionen sowie bipolaren Störungen erfolgt ohne Zulassung (off-label use) und kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn herkömmliche Medikamente versagt haben. Fast immer wird Thyroxin nicht als Monomedikation (einzelnes Medikament), sondern in Verbindung mit Antidepressiva verwendet.
Das Medikament hat keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, die Maschinen zu bedienen. Auch eine Wechselwirkung mit Alkohol ist nicht bekannt, dennoch ist Vorsicht geboten.
Indikationen
- Unterfunktion der Schilddrüse
- Schilddrüsensuppressionstest
- Begleitmedikation bei Schilddrüsenkrebs
- Schwellungen der Schilddrüse
- Zusatztherapie bei Depressionen (off-label use)
Dosierung & Anwendung
Einnahme: 1x täglich Morgens 30 Minuten vor der ersten Mahlzeit auf nüchternen Magen.
Die Einnahme muss täglich erfolgen (also nicht nur bei unmittelbarem Bedarf).
Dosierung: individuell
Die Dosierung muss von einem Arzt individuell festgelegt werden. Thyroxin wird langsam „eingeschlichen“. Das heisst, dass im Normalfall mit der niedrigsten Dosis angefangen und diese (nach einigen Tagen/Wochen) schrittweise bis zur Zieldosis erhöht wird. So sollen die Nebenwirkungen minimiert werden. Gleich verhält es sich beim Absetzen des Medikamentes. Die Dosis wird über Tage bis Wochen hinweg langsam reduziert (auch bekannt als das „Ausschleichen“).
Pharmakokinetik
max. Plasmakonzentration: nach 2 Stunden
Halbwertszeit: 3-10 Tage
Bioverfügbarkeit: 80%
Wirkungseintritt: nach 1-7 Tagen
Diese Werte sind als Durchschnittswerte anzusehen. Je nach Alter, Nahrungsaufnahme und der Kombination mit anderen Medikamenten können diese Werte (teilweise stark) variieren.
Nebenwirkungen
Im Arzneimittelkompendium sind die Nebenwirkungen nicht nach Häufigkeitsangaben gegliedert.
Folgende Nebenwirkungen treten (besonders bei zu hoher Dosis oder einer zu schnellen Dosiserhöhung) gehäuft auf: Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Brustschmerzen, Zittern (Tremor), innere Unruhe, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwitzen, Gewichtsabnahme, Durchfall.
Kontraindikationen & Wechselwirkungen
Fragen Sie, bevor Sie Medikamente einnehmen immer Ihren Arzt oder Apotheker bezüglich Nebenwirkungen, Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und Wechselwirkungen mit anderen (auch frei verkäuflichen) Medikamenten.
Nicht einnehmen dürfen Sie Thyroxin:
- Wenn Sie allergisch gegenüber einem Inhaltsstoff Ihres Thyroxin-Präparates sind.
- Wenn Sie unter gewissen Herzbeschwerden leiden.
- Wenn Sie in den letzten 3 Monaten einen Herzinfarkt hatten.
- Wenn Sie eine unbehandelte Funktionsstörung der Nebennierenrinde haben.
- Wenn Sie an einer Überfunktion der Schilddrüsen leiden.
Bei der Einnahme von Thyroxin ist Vorsicht geboten…
- Wenn Sie einen zu hohen Blutdruck haben.
- Wenn Sie Diabetiker/in (Zuckerkrankheit) sind.
- Wenn eine Unterfunktion Ihrer Hirnanhangsdrüse festgestellt wurde.
Thyroxin soll mit den folgenden Arzneimitteln nur mit Vorsicht angewendet werden:
- Colestyramin oder Colestipol (gegen erhöhte Cholesterinspiegel)
- Arzneimittel gegen Magenübersäuerung und Sodbrennen
- Empfängnisverhütung («Pille»)
- Gewisse Antiepileptika (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital)
- Rifampicin (Antibiotikum)
- Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen
- Betablocker
- Lithium (mood-stabilizer)
- Ritonavir (gegen HIV/AIDS sowie Hepatitis C)
- Blutzuckersenkende Arzneimittel (Antidiabetika)
- Arzneimittel zur Verminderung der Blutgerinnung
- Arzneimittel, welche die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels verbessern
Diese Liste entspricht den aktuell verfügbaren Informationen, weitere Interaktionen und Kontraindikationen sind allerdings keineswegs auszuschliessen! Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt auf bestehende Erkrankungen und Veränderungen Ihrer Medikation (betrifft auch rezeptfreie Präparate) an, auch wenn auf dieser Liste keine Informationen vermerkt sind.
Schwangerschaft & Stillzeit
Thyroxin passiert die Plazentaschranke nur in geringem Ausmass. Die bisherige klinische Erfahrung hat keine Hinweise auf unerwünschte Wirkungen auf den Fötus ergeben.
Thyroxin tritt in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über, dadurch sind bei physiologischen Dosen keine Wirkungen beim gestillten Säugling zu erwarten.
Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt.
Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Die Einnahme muss ärztlich überwacht werden.
Stand der Information: August 2018
Botox • Buprenorphin • Cannabis • Ketamin • Methylphenidat • (L-)Thyroxin

Allgemeine Informationen
1919 wurde erstmals Thyroxin (auch bekannt als L-Thyroxin bzw. Levothyroxin) aus getrockneten Schilddrüsenpräparaten isoliert. 1926 fand der Chemiker Charles Robert Harington einen Weg, es zu synthetisieren. Noch im gleichen Jahr wurde die Substanz als Medikament auf den Markt gebracht. Heute wird Thyroxin unter den Markennamen Euthyrox, L-Thyrox, Eferox, Tirosint und vielen weiteren vertrieben.
Thyroxin ist primär zur Behandlung von Erkrankungen der Schilddrüse zugelassen. Allen voran die Schilddrüsenfunktion, jedoch auch als Begleitmedikation bei Schilddrüsenkrebs, Schwellungen der Schilddrüse etc. Die Behandlung von Depressionen sowie bipolaren Störungen erfolgt ohne Zulassung (off-label use) und kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn herkömmliche Medikamente versagt haben. Fast immer wird Thyroxin nicht als Monomedikation (einzelnes Medikament), sondern in Verbindung mit Antidepressiva verwendet.
Das Medikament hat keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, die Maschinen zu bedienen. Auch eine Wechselwirkung mit Alkohol ist nicht bekannt, dennoch ist Vorsicht geboten.
Indikationen
- Unterfunktion der Schilddrüse
- Schilddrüsensuppressionstest
- Begleitmedikation bei Schilddrüsenkrebs
- Schwellungen der Schilddrüse
- Zusatztherapie bei Depressionen (off-label use)
Dosierung & Anwendung
Einnahme: 1x täglich Morgens 30 Minuten vor der ersten Mahlzeit auf nüchternen Magen.
Die Einnahme muss täglich erfolgen.
Dosierung: individuell
Die Dosierung muss von einem Arzt individuell festgelegt werden. Thyroxin wird langsam „eingeschlichen“. Das heisst, dass im Normalfall mit der niedrigsten Dosis angefangen und diese (nach einigen Tagen/Wochen) schrittweise bis zur Zieldosis erhöht wird. So sollen die Nebenwirkungen minimiert werden. Gleich verhält es sich beim Absetzen des Medikamentes. Die Dosis wird über Tage bis Wochen hinweg langsam reduziert (auch bekannt als das „Ausschleichen“).
Pharmakokinetik
max. Plasmakonzentration: 2 Stunden
Halbwertszeit: 3-10 Tage
Bioverfügbarkeit: 80%
Wirkungseintritt: 1-7 Tage
Diese Werte sind als Durchschnittswerte anzusehen. Je nach Alter, Nahrungsaufnahme und der Kombination mit anderen Medikamenten können diese Werte (teilweise stark) variieren.
Nebenwirkungen
Im Arzneimittelkompendium sind die Nebenwirkungen nicht nach Häufigkeitsangaben gegliedert.
Folgende Nebenwirkungen treten (besonders bei zu hoher Dosis oder einer zu schnellen Dosiserhöhung) gehäuft auf:
- Herzrasen
- Herzrhythmusstörungen
- Brustschmerzen
- Zittern (Tremor)
- Innere Unruhe
- Kopfschmerzen
- Schlafstörungen
- Schwitzen
- Gewichtsabnahme
- Durchfall
Kontraindikationen & Wechselwirkungen
Fragen Sie, bevor Sie Medikamente einnehmen immer Ihren Arzt oder Apotheker bezüglich Nebenwirkungen, Kontraindikationen (Gegenanzeigen) und Wechselwirkungen mit anderen (auch frei verkäuflichen) Medikamenten.
Nicht einnehmen dürfen Sie Thyroxin:
- Wenn Sie allergisch gegenüber einem Inhaltsstoff Ihres Thyroxin-Präparates sind.
- Wenn Sie unter gewissen Herzbeschwerden leiden.
- Wenn Sie in den letzten 3 Monaten einen Herzinfarkt hatten.
- Wenn Sie eine unbehandelte Funktionsstörung der Nebennierenrinde haben.
- Wenn Sie an einer Überfunktion der Schilddrüsen leiden.
Bei der Einnahme von Thyroxin ist Vorsicht geboten…
- Wenn Sie einen zu hohen Blutdruck haben.
- Wenn Sie Diabetiker/in (Zuckerkrankheit) sind.
- Wenn eine Unterfunktion Ihrer Hirnanhangsdrüse festgestellt wurde.
Thyroxin soll mit den folgenden Arzneimitteln nur mit Vorsicht angewendet werden:
- Colestyramin oder Colestipol (gegen erhöhte Cholesterinspiegel)
- Arzneimittel gegen Magenübersäuerung und Sodbrennen
- Empfängnisverhütung («Pille»)
- Gewisse Antiepileptika (z.B. Carbamazepin, Phenytoin, Phenobarbital)
- Rifampicin (Antibiotikum)
- Arzneimittel gegen Herzrhythmusstörungen
- Betablocker
- Lithium (mood-stabilizer)
- Ritonavir (gegen HIV/AIDS sowie Hepatitis C)
- Blutzuckersenkende Arzneimittel (Antidiabetika)
- Arzneimittel zur Verminderung der Blutgerinnung
- Arzneimittel, welche die Leistungsfähigkeit des Herzmuskels verbessern
Diese Liste entspricht den aktuell verfügbaren Informationen, weitere Interaktionen und Kontraindikationen sind allerdings keineswegs auszuschliessen! Sprechen Sie unbedingt Ihren Arzt auf bestehende Erkrankungen und Veränderungen Ihrer Medikation (betrifft auch rezeptfreie Präparate) an, auch wenn auf dieser Liste keine Informationen vermerkt sind.
Schwangerschaft & Stillzeit
Thyroxin passiert die Plazentaschranke nur in geringem Ausmass. Die bisherige klinische Erfahrung hat keine Hinweise auf unerwünschte Wirkungen auf den Fötus ergeben.
Thyroxin tritt in sehr geringen Mengen in die Muttermilch über, dadurch sind bei physiologischen Dosen keine Wirkungen beim gestillten Säugling zu erwarten.
Der Autor hat keine Beziehungen zu den Herstellern und ist nicht am Verkauf der erwähnten Produkte beteiligt. Dieses Medikament ist rezeptpflichtig. Die Einnahme muss ärztlich überwacht werden.
Stand der Information: August 2018